
"Klimawandel größte Herausforderung": Neuseelands Ex-Premier hält tränenreiche Abschiedsrede
Jacinda Ardern hielt unter Tränen ihre Abschiedsrede vor dem neuseeländischen Parlament. Besonderes Augenmerk müsse die Politik nun auf den Klimawandel legen, eine “Krise, deren Bekämpfung an uns liegt”. Auch ließ sie ihre größten Erfolge Revue passieren, darunter die Frauenquote im Parlament, die Entkriminalisierung der Abtreibung und das Waffenverbot.
Neuseelands ehemalige Premierministerin Jacinda Ardern (42) hat ihre letzte Rede im Parlament des Landes gehalten und dabei den Klimawandel als die größte politische Herausforderung der Gegenwart benannt. “Der Klimawandel ist eine Krise. Nun liegt es an Ihnen”, appellierte sie am Mittwoch sichtlich bewegt an die Abgeordneten. Die Politikerin hatte im Jänner überraschend ihren Rücktritt als Regierungschefin und ihren Rückzug aus der Politik angekündigt.
Gekleidet in einen Korowai, den traditionellen Federumhang der Maori, der indigenen Bevölkerung Neuseelands, blickte Ardern auf ihren Aufstieg aus einfachen Verhältnissen bis an die Spitze der Regierung zurück. “Es war eine Mischung aus der Pflicht, einen fahrenden Zug zu lenken (…) und von einem getroffen zu werden”, sagte Ardern in ihrer Abschiedsrede, in der ihr bisweilen die Tränen in den Augen standen.
Zu Corona-Zeit: "Haben Menschenleben gerettet"
Als große Erfolge ihrer Amtszeit bezeichnete sie unter anderem das Verbot der Konversionstherapie, das Verbot von halbautomatischen Waffen, die Frauenquote im Parlament sowie die Entkriminalisierung von Abtreibungen. Auch ihr Corona-Management bewertete sie selbst sehr positiv. “Wir haben Menschenleben gerettet. War es hart? Absolut”.
Strenge Corona-Politik und Kampf gegen Rechtsextremismus
Seit ihrem Amtsantritt 2017 hatte Ardern besonders durch ihre strenge Corona-Politik und dem Kampf gegen Rechtsextremismus nach dem Anschlag auf eine Moschee in Christchurch auf sich aufmerksam gemacht. Ihren Rücktritt begründete sie im Jänner damit, dass ihr die Kraft für weitere Jahre im Amt fehle.
Wie bekannt wurde, wird sie sich in Zukunft ehrenamtlich dem Kampf gegen Rechtsextremismus verschreiben. Der “Christchurch Call”, eine globale Initiative gegen Rechtsextremismus, sei eine außenpolitische Priorität für die Regierung und Ardern wie keine andere geeignet für das Amt der Sondergesandten, sagte der neue Regierungschef Hipkins am Dienstag.
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