
"Könnte kotzen": Kritik an Champagner-Bild zweier SPD-Minister in der Ukraine
“Mit Champagner lässt sich so ein Frontbesuch offenbar leichter ertragen”: Im Web kocht die Kritik am Kiew-Foto der beiden SPD-Minister Nancy Faeser und Hubertus Heil über – Sektgläser würden nicht zu einer Situation mit 50.000 Toten passen.
Sonnenschein, wunderbarer Ausblick vom Balkon über Kiew, in den Händen Champagnergläser: Ein aktuelles Foto der deutschen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gemeinsam mit Arbeitsminister Hubert Heil (SPD) und den Klitschko-Brüdern sorgt in den Social-media-Foren für einen Tsunami an Empörung. “Man kann gar nicht so viel essen wie man kotzen möchte”, schrieb dazu etwa ein User: In einem von Russland überfallenen Land, das 50.000 tote Zivilisten und Soldaten betrauert, mit Champagner zu posieren, ginge gar nicht.
Das Foto wurde offenbar auf dem Balkon des schwer gesicherten Arbeits-Traktes des Kiewer Bürgermeisters Vitaly Klitschko gestellt. Interessanterweise wurde anfangs nur ein Bild ohne Champagner-Gläser veröffentlicht, was auch von vielen Mainstream-Medien verbreitet worden ist.
Faeser und Heil waren auch in Irpin
Die Social-media-User sparten jedenfalls nicht mit Kritik: Ob es denn “zumindest Krimsekt” gewesen sei, der da am Regierungs-Balkon ausgeschenkt worden ist? Und ob etwas “Champagner das erlebte Leid dann etwas erträglicher macht?
Heil und Faeser waren mit dem Zug über Nacht aus Polen nach Kiew gereist. Sie begannen ihren Besuch in Irpin, einem der Vororte, in denen laut Zeugenaussagen russische Besatzungssoldaten Hunderte ukrainische Zivilisten getötet haben.
Deutschland wolle die Zusammenarbeit mit der Ukraine bei der Aufarbeitung russischer Kriegsverbrechen noch weiter verstärken, sagte Faeser. Heil kündigte „administrative Beratung und Hilfe“ an – zum Beispiel für Ukrainer, die durch den Krieg ihre Arbeit verloren haben.
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