Kreml attackiert Schallenberg: Österreich gehört nun zu den feindlichen Staaten
In einem Interview hat Außenminister Schallenberg von inoffiziellen Gesprächskanälen mit Russland gesprochen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums ist verwundert: Davon wisse man nichts. Vielmehr habe Österreich die Neutralität aufgegeben und sich bedingungslos auf die Seite der feindseligen Politik gestellt.
Ein Interview von Außenminister Alexander Schallenberg hat massive Irritationen in Moskau ausgelöst – und scharfe Reaktionen. Gegenüber der deutschen Tageszeitung „Die Welt“ hatte Schallenberg erklärt: Wien unterhalte informelle Gesprächskanäle mit Russland. Leider würde Schallenberg dem russischen Außenminister Sergej Lawrow bei einem persönlichen Treffen nur schweren Herzens die Hand geben. „Es würde mir sehr schwerfallen“, hatte Schallenberg wörtlich erklärt. Er würde „wohl die minimalen Erfordernisse der diplomatischen Etikette einhalten und Minister Lawrow die Hand vielleicht kurz reichen. Aber mehr nicht.“
Österreich informelle Gesprächskanäle seien gleichwohl wichtig, denn „der Westen muss auch weiterhin mit Russland sprechen“.
Sacharowa: Österreich hat seine unabhängige Rolle verloren
Die Sprecherin von Russlands Außenministeriums Maria Sacharowa stellte dazu klar: „Wir waren überrascht, dass Wien angeblich informelle Gesprächskanäle mit den russischen Stellen unterhält. Darüber wissen wir nichts.“
Auch auf Österreichs Haltung im Ukraine-Krieg ging Sacharowa in ihrer Antwort ein, die von der russischen Botschaft in Wien verbreitet wurde: „Auch der Gegenstand für Dialog mit Wien ist heute nicht sichtbar – Österreich, das sich bedingungslos auf die Seite der feindseligen Politik des Westens gegenüber Russland stellte, hat seine bis anhin unabhängige Rolle in internationalen Angelegenheiten verloren und die Grundsätze der Neutralität aufgegeben.“
Keine Interesse an einem Handschlag mit Schallenberg
Hinter den Aussagen von Minister Schallenberg „steckt offenbar der Wunsch, sich für sein Verhalten zu rechtfertigen und im Rahmen einer turbulenten internationalen Lage freien Raum für ein neues ‚Manöver‘ zu lassen.“
Betreffend Schallenbergs Sorge, Russlands Minister Sergej Lawrow bei einem mutmaßlichen persönlichen Treffen die Hand reichen zu müssen, „beeilen wir uns Herrn Minister Schallenberg zu beruhigen: Niemand wird nach seinem Händedruck suchen.“
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