Die Linie, dass der Konflikt mit der Russischen Föderation “auf dem Schlachtfeld ausgetragen werden muss”, wie das manche EU-Politiker stets betonen, will bereits eine deutliche Mehrheit nicht mehr mittragen: So wünschen laut der von der Deutschen Presseagentur in Auftrag gegebenen Studie der Demoskopen von YouGov 55 % der befragten Deutschen den Beginn von Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland, die in einem Friedensschluss enden.

15 Monate nach Kriegsbeginn ist nur noch eine Minderheit (28 %) dagegen, Waffenstillstandsgespräche zu beginnen.

Erwartet sich auch einen NATO-Beitritt der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj

Klares Nein zu NATO-Beitritt der Ukraine

Ebenfalls von der dpa aktuell abgefragt: Auch die vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geforderte Einladung der Ukraine in die NATO lehnt die Mehrheit der Befragten ab. 54 Prozent sind dagegen und nur 27 dafür, der Ukraine zum jetzigen Zeitpunkt eine Mitgliedschaft in Aussicht zu stellen.

Selenskyj nimmt zwar im Juli am Nato-Gipfel im litauischen Vilnius teil. Er dürfte darauf hoffen, dass dort der Weg für einen Beitritt seines Landes zu dem Verteidigungsbündnis frei gemacht wird. Weder in der Ukraine noch in Europa noch in der NATO würde die Mehrheit der Bevölkerung verstehen, wenn Kiew keine “wohlverdiente Einladung” erhielte, sagte er im April in einer Ansprache.

Die Mehrheit der deutschen und österreichischen Bevölkerung ist bereits klar gegen eine Fortsetzung des grausamen Krieges in der Ukraine.

Umfrage in Österreich fiel noch eindeutiger aus

Auch in Österreich ist die Mehrheit der Bevölkerung schon länger klar gegen die Fortsetzung des Krieges in der Ukraine: Laut einer diesjährigen Umfrage von Unique Research für Heute waren sogar 65 % der Österreicher für den Beginn von Friedensverhandlungen und nur 21 % dagegen. Dabei interessant: Nur die Grün-Wähler waren in dieser Studie mehrheitlich für die Fortsetzung des Krieges ohne Waffenstillstandsgespräche (49 % zu 48 %), FPÖ- und SPÖ-Sympathisanten waren am deutlichsten für den Beginn von Verhandlungen.

Angesichts der extrem hohen Energiepreise und der fortschreitenden Teuerung wird die Gruppe der Befürworter von Waffenstillstandsverhandlungen eher nicht kleiner geworden sein.

 

Täglich hunderte Verwundete, zahlreiche Tote: Über die wahre Höhe der Verluste schweigt auch die Regierung der Ukraine.

Soll die EU-Spitze ein Waffenstillstands-Papier vorbereiten, das zu Friedensgesprächen der Ukraine mit Russland führt?