"Kriegsverbrechen in Bucha": Kanzler Nehammer fordert unabhängige Aufklärung
Die Fotos und Berichte von mittlerweile 410 ermordeten Zivilisten im Kiewer Vorort Bucha gingen um die Welt und lösten in ganz Europa empörte Reaktionen aus. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) spricht von “Kriegsverbrechen” und fordert Aufklärung durch “unabhängige Beobachter”.
Angesichts von hunderten ermordeten Zivilisten in Buch unterstrich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP): “Die grauenvollen Bilder von erschossenen Zivilisten in Bucha zeigen: Dort sind Kriegsverbrechen begangen worden.” Er fordert nun Konsequenzen. Die Verbrechen “müssen lückenlos aufgeklärt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Die russische Armee hat sich dafür zu verantworten. Diese Aufklärung und Dokumentation hat durch unabhängige Beobachter zu erfolgen.”
Sämtliche weitere europäische Staatsoberhäupter und Politiker verurteilten das Massaker. Der Vorsitzende der Christdemokraten im Europäischen Parlament, Manfred Weber, forderte eine drastische Verschärfung der Sanktionen gegen Russland und konkretisierte: “Es ist höchste Zeit, Kohle- und Öl-Lieferungen aus Russland zu beenden und die Waffenlieferungen für die Ukraine zu verstärken.”
Die Ukraine hat in der Region rund um die Hauptstadt Kiew die Leichen von insgesamt 410 Bewohnern geborgen, wie die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Sonntagabend auf Facebook schrieb. Gerichtsmediziner und andere Spezialisten seien im Einsatz, um die Leichen zu untersuchen und Ermittlungen aufzunehmen. Die Ukraine macht für das Massaker russische Truppen verantwortlich, die die kleine Stadt bis vor kurzem besetzt hatten. Moskau bestreitet das.
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