Krise & Sanktionen: Alles zur zweiten großen „Es reicht“-Demo
Immer breiter, immer lauter wird jetzt der Widerstand. Die enorme Teuerung und die Energiekrise treiben viele Österreicher an den Rand des wirtschaftlichen Abgrunds – und auf die Straßen. In allen Bundesländern sind Demos angemeldet.
In Prag waren es 70.000 in Wien zuletzt “mehrere Tausend” – diesen Samstag soll sie steigen, die erste echte Mega-Demo gegen die Teuerung. Und das in ganz Österreich. Dazu rufen auch ÖGB, AK und linksradikale Bündnisse auf. Der Versuch, die Demos von Beginn an ins rechte Eck zu schieben, ist damit gescheitert.
ÖGB-Boss wird Rede halten
In Wien geht es um 14 Uhr am Schweizer Garten los. Von dort aus zieht der Protest über die Prinz Eugen-Straße zum Karlsplatz, wo ab 16 Uhr Abschlussreden stattfinden. Angemeldet hat sich neben ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian und AK-Präsidentin Renate Anderl auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.
Zuvor wurde immer wieder versucht, Proteste gegen Teuerung in ein “rechtes Eck” zu schieben. So erinnerten Warnungen an die dunkelste Corona-Zeit: Wer gegen Fehler und Repression der Regierungen demonstriert, sei ein “Rechter”, meinte die deutsche Grünen-Chefin Ricarda Lang und machte bereits gegen kommende “Sozialproteste der Rechtsextremen” Stimmung – eXXpress berichtete.
Van der Bellen unterstützt die Demo
Auch der ÖGB machte deutlich, dass Rechtsextreme auf den Demos nicht willkommen sein werden. Man werde dahingehend Maßnahmen treffen, hieß es in einem Tweet.
Unmittelbar vor Beginn seiner für Samstagnachmittag angesetzten Großdemonstrationen gegen die Teuerung kommt Unterstützung von höchster politischer Stelle. Bundespräsident Alexander Van der Bellen teilte auf Twitter mit, dass er die Anliegen der Kundgebungen unterstütze. Erwartet werden bei den Protestmärschen in allen neun Bundesländern zehntausende Teilnehmer, darunter SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.
Die grassierende Teuerung und ihre Folgen setzten gerade viele Arbeitnehmer “massiv unter Druck”, betonte der Bundespräsident: “So wie wir als Gemeinschaft regulierend in die Energiepreise eingreifen, müssen wir auch eine soziale Absicherung gegen die Teuerung schaffen”. Er werde sich weiter mit voller Kraft dafür einsetzen, dass die Gemeinschaft solidarisch handle und niemanden zurücklasse: “Diese Solidarität darf nicht nur im Herzen spürbar sein, sondern vor allem im Geldbörsel jener, die sich am Ende des Monats fragen, wie sie ihren Einkauf zahlen sollen.”
Nazis und Rechtsextreme sind auf unserer Demo explizit nicht erwünscht. Wir werden diesbezüglich Vorbereitungen treffen.
— ÖGB (@oegb_at) September 13, 2022
Die Treffpunkte in den Bundesländern
Wien: Schweizer Garten
Niederösterreich: AK-Platz St. Pölten
Burgenland: ÖGB-Zentrale Eisenstadt
Oberösterreich: Volksgarten Linz
Steiermark: Bahnhof Bruck/Mur
Kärnten: ÖGB-Zentrale Klagenfurt
Salzburg: Hauptbahnhof Salzburg
Tirol: Hauptbahnhof Innsbruck
Vorarlberg: Bahnhof Bregenz
Alles für alle! Raus auf die Straße und rein in den linksradikalen Block!
— autonome antifa [w] (@antifa_w) September 13, 2022
Am Samstag, 17.09, 14:00 Uhr bei der ÖGB Demo, Schweizer Garten, Arsenalstraße (Station Quartier Belvedere S; Hauptbahnhof)
Tragen wir unsere Wut entschlossen, kämpferisch und gemeinsam auf die Straße./1 pic.twitter.com/pdwiIb7mCo
Kommentare