
Kritik an Alko-Eskapade: Druck auf SPÖ-Spitzenkandidat wächst
Es war eine feucht-fröhliche Partynacht, die jetzt einen Schatten auf die Bürgermeister-Kandidatur von Matthias Ressl wirft. Der SPÖ-Politiker aus Niederösterreich schweigt weiterhin eisern zu den Vorwürfen, umso lauter ertönen jetzt die Stimmen enttäuschter Unterstützer.
Die Clips sind nur wenige Sekunden lang, doch sie bringen den SPÖ-Politiker Matthias Ressl, Spitzenkandidat für das Amt des Bürgermeisters in Wöllersdorf-Steinabrückl (NÖ), in Erklärungsnot, denn sie zeigen, wie er ein Fahrzeug der örtlichen Feuerwehr für eine private Sauftour zweckentfremdet.
In zwei Aufnahmen, die den Vorfall, der bereits einige Jahre zurückliegt, dokumentieren, ist Ressl in Feuerwehruniform zu sehen, als er sich in betrunkenem Zustand zu einer Feier chauffieren lässt, während er und seine Begleiter beleidigende und diskriminierende Ausdrücke benutzten (der exxpress berichtete). Die Stimmung ist sichtlich ausgelassen …

Ressel selbst, der sich am Sonntag zum Bürgermeister der Marktgemeinde Wöllersdorf-Steinabrückl (Bezirk Wiener Neustadt-Land) wählen lassen möchte, schweigt weiterhin zu den Vorwürfen – keine Worte des Bedauerns, keine Entschuldigung.
Das kommt nicht überall im Ort gut an. Eine Frau aus der Gemeinde hat sich, nachdem der Vorfall publik geworden ist, schriftlich an die exxpress-Redaktion gewendet und in einem längeren Mail ihre Bestürzung zum Ausdruck gebracht: “Mit großem Entsetzen musste ich gestern Ihren Artikel über den SPÖ-Spitzenkandidaten Matthias Ressel aus Wöllersdorf-Steinbrückl lesen. Ich war immer eine große SPÖ-Sympathisantin, aber für mich ist somit die SPÖ in unserer Heimatgemeinde mit Herrn Ressl an der Spitze unwählbar geworden”, schreibt die Dame entsetzt. Sie ist der Ansicht, dass jeder Mitbürger ein Recht darauf habe, zu erfahren, “wer eigentlich genau an der Spitze der SPÖ Wöllersdorf-Steinbrückl steht.”
Hitzige Diskussion, FPÖ schaltet sich ein
Und auch in den sozialen Medien wird das Handy-Video eifrig diskutiert: “Man stelle sich vor, das wäre ein FPÖ Politiker gewesen, die Links/Linke Blase würde das rauf und runter verbreiten”, gibt ein exxpress-Leser auf Facebook zu bedenken. Ein anderer kritisiert, dass die Party-Nacht überhaupt ihren Weg an die Öffentlichkeit gefunden hat: “Traurig unter FF-Kameraden, dass ein solches Video überhaupt veröffentlicht wird….und bei Gott ich bin kein SPÖ – Wähler.”
Schützenhilfe bekommt Ressl hingegen aus unerwarteter Ecke – und zwar vom örtlichen FPÖ-Chef Peter Werbik. Er kommentierte auf Facebook die Vorwürfe folgendermaßen: “Ich kann berichten, dass er nicht so ist wie hier geschildert wird. Er ist ein ehrlicher Politiker und eine Person, die immer ein offenes Ohr hat. Dass dieses Video jetzt genau vor der Wahl herauskommt, aber schon über 5 Jahre alt ist, ist auch kein Zufall.” Ein anderer exxpress-Leser sieht den Vorfall hingegen deutlich kritischer: “Könnte es eventuell sein, dass mit dem richtigen Parteibuch ‘alles’ möglich ist?”.
Wie denken Sie über diese Causa? Schreiben Sie uns ihre Meinung gerne in die Kommentare.
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