Kurios: Aufdecker-Partei beschwert sich über Leaks
Eine parlamentarische Anfrage der Neos an Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) sorgt für Verwunderung. Abgeordnete Stephanie Krisper samt ihrer “Aufdecker-Partei”-Kollegen würden einen “fundamentalen Verdacht” zu Leaks aus der “Soko Tape” schöpfen.
Dass ausgerechnet die Neos “Leaks” kritisieren, die zu kritischer Berichterstattung in Medien führen, mutet kurios an.
Vor allem angesichts der Tatsache, dass sich die Partei immer wieder selbst als “Aufdecker-Partei” verstanden wissen will. Vor wenigen Jahren gründeten sie schließlich selbst die “Whistleblower-Plattform” namens “Wien-Leaks” ein. Um gegen “offene und strukturelle Korruption” vorgehen zu können, wie es dort heißt.
Leaks aus der SOKO Tape unter der Leitung von Andreas Holzer? Heute von der Auskunftsperson Julian H. detailreich behauptet, Sorge von uns über parlamentarische Anfrage schon thematisiert: https://t.co/vZwD9PoCKY #IbizaUA #ÖVP #Strafverfahren #Medienstrategie pic.twitter.com/1tLImo3Xz7
— Stephanie Krisper (@steffi_krisper) April 8, 2021
FPÖ unterstellte Neos Weitergabe von Akten
Auch interessant: Im Jahr 2018 warf die FPÖ den Neos vor, vertrauliche Akten aus dem BVT-Untersuchungsausschuss an Medien weitergegeben zu haben. Anhand mehrerer Medienberichte zur Affäre ums Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung unterstellte damals FPÖ-Fraktionsvorsitzender Hans-Jörg Jenewein unter anderem der NEOS-Abgeordneten Stephanie Krisper, aus Akten zitiert zu haben beziehungsweise diese auch weitergegeben zu haben.
Mit den Worten: “Unser Hauptproblem ist derzeit nicht die Verletzung des Informationssicherheitsgesetzes durch eine Abgeordnete der NEOS”, sprang ihr 2018 Peter Pilz zu Hilfe. Am Donnerstag begleitete der Ex-Pilz Abgeordnete Alfred Noll den Ibiza-Detektiven H. übrigens als Vertrauensperson in den Ibiza-Untersuchungsausschuss.
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