Kurz-Sturz: Diese junge Wirtschaftsexpertin spielte zentrale Rolle
Es war mehr oder minder ein Zufallsfund in den Tausenden SMS-Nachrichten, der die Ermittlungen gegen Sebastian Kurz ins Rollen gebracht hat: Verantwortlich dafür zeichnet sich eine junge Wirtschaftsexpertin, die gar nicht fest bei der WKStA tätig ist. Allerdings pflegt sie private Verbindungen dorthin – und zwar ausgerechnet zu einem der Chef-Ankläger gegen den Ex-Kanzler.
Demnach wurde die junge Wirtschaftsexpertin bereits im Vorjahr damit beauftragt, die sichergestellten Daten von Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid auszuwerten. Wie berichtet stützen sich die Ermittlungen gegen Sebastian Kurz auf seine ursprünglich gelöschten aber mittlerweile wiederhergestellten SMS-Nachrichten. Aber die Korruptionsstaatsanwälte hatten ein Problem: Schmid schrieb in den vergangenen Jahren Tausende Nachrichten mit seinem Mobiltelefon, die Auswertung ist längst noch nicht abgeschlossen. In diesem unübersichtlichen Berg aus Daten stieß aber die junge Wirtschaftsexpertin (Name d. Red. bekannt) auf jene belastende Nachrichten, auf deren Grundlage sich jetzt die Anklage in der Inseraten-Affäre stützt.
Kritik an fehlender Transparenz
Im Auswertungsbericht der WKStA heißt es dazu auf Seite 1633: “Im Zuge der umfangreichen, über (vernetzte) Sichtung zahlreicher Daten ergab sich eine zusätzliche weitere Verdachtslage, zu der (…) nach Rücksprache mit den staatsanwaltschaftlichen Sachbearbeitern nach Durchführung weiterer Datenauswertung entsprechende Ergebnisse festhält”. Obwohl diese Frau also eine zentrale Rolle in den Ermittlungen spielt, ist über sie bislang wenig bekannt. Seitens der WKStA heißt es lediglich, dass sie ein Hilfsorgan sei und keine offiziell bestellte Gutachterin. Pikant: Sie ist zudem die langjährige Lebensgefährtin eines prominenten WKStA-Oberstaatsanwaltes, der derzeit gegen Kurz wegen des Vorwurfs der Falschaussage vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss ermittelt.
Möchte noch was nachlegen: Eine Inhouse-Liebesbeziehung zwischen Oberstaatsanwalt der #WKStA und jener WKStA-Mitarbeiterin, die #Kurz durch die #Chat-Analyse gestürzt hat, ist kein Problem. Wer zieht hier wie die Grenze zwischen Einvernehmen und Machtmissbrauch? Quelle: Kurier pic.twitter.com/xQFWwxw5G7
— plagiatsgutachten.com (@antiplag) October 23, 2021
Das sorgt jetzt für Kritik: Demnach habe der Oberstaatsanwalt seine Ermittlungen auf die Ergebnisse seiner Lebensgefährtin gestützt ohne das Naheverhältnis transparent zu machen. Justizintern sei die Liebesbeziehung aber nie ein Geheimnis gewesen, schreibt der “Kurier”, es habe diesbezüglich auch keine Bedenken gegeben. Allerdings ist die Verbinung nicht auf den ersten Blick ersichtlich: Beide tragen unterschiedliche Nachnamen.
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