
„Mafia oder Demokratie“ – Konservative fordern Sánchez’ Rücktritt und Neuwahlen!
In Madrid tobt der Protest: Zehntausende Unterstützer der konservativen Volkspartei PP rufen „Weg mit der Mafia!“ und fordern Neuwahlen. Parteichef Feijóo attackiert Premier Sánchez frontal – der Verdacht auf Korruption bringt die Regierung ins Wanken.
Spaniens konservative Volkspartei PP hat bei einer Demonstration in Madrid den linken Regierungschef Pedro Sánchez aufgefordert, den Weg für Neuwahlen freizumachen. PP-Chef und Oppositionsführer Alberto Núñez Feijóo warf den regierenden Sozialisten (PSOE) erneut Korruption vor. “Unterwerfen Sie sich der Demokratie. Rufen Sie Wahlen aus”, sagte Feijóo bei der Kundgebung unter dem Motto “Mafia oder Demokratie”.
Die Vertretung der Zentralregierung schätzte die Zahl der Teilnehmer auf bis zu 50.000. Der PP-Bürgermeister von Madrid, José Luis Martínez-Almeida, sprach hingegen von 100.000 Demonstranten. “Wir wollen die Mafia so schnell wie möglich vertreiben und unsere Demokratie wiederherstellen”, sagte er vor jubelnden Anhängern.
Korruptionsvorwürfe gegen PSOE
Feijóo hatte Sánchez zuvor frontal angegriffen und von einer “unanständigen Regierung” gesprochen, gegen die sich ein “bürgerlicher Aufschrei und ein donnernder Ruf nach Freiheit” richte. Trotz des schwerwiegenden Vorwurfs, Sánchez sei sozusagen der “Pate” einer Mafia-Organisation, hat Feijóo bisher keinen Misstrauensantrag gegen die Minderheitsregierung im Parlament eingebracht. Für einen Erfolg wäre der Oppositionsführer auf Stimmen von Regionalparteien angewiesen. Die aber würden kaum für ihn stimmen, wenn er sich zugleich von der rechtspopulistischen Vox unterstützen ließe.
Gegen die PSOE stehen derzeit mehrere Korruptionsvorwürfe im Raum. Im “Fall Leire” geht es um den Vorwurf der versuchten Einflussnahme auf Justizverfahren durch eine frühere Parteimitarbeiterin. Zudem wird gegen den Bruder von Sánchez wegen möglicher Günstlingswirtschaft ermittelt. Auch Spenden an PSOE-nahe Politiker im Umfeld eines Steuerbetrugsfalls haben Ermittlungen ausgelöst.
Allerdings war auch die PP in der Vergangenheit in Korruptionsskandale verwickelt. Dabei ging es um illegale Parteifinanzierung, Amtsmissbrauch, Bestechung und Vertuschung.
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