Haben Bundesländer, Gemeinden aber auch Universitäten oder öffentliche Unternehmen wie die ÖBB Ersparnisse, können sie diese in Zukunft direkt – also ohne zwischengeschaltete Bank – in Staatsanleihen anlegen.

Der Chef der Bundesfinanzierungsagentur OeBFA, Markus Stix, bezifferte die liquiden Mittel, die öffentliche Einheiten aktuell bei Banken liegen haben, mit knapp unter 30 Mrd. Euro. Würden diese zur Gänze in Bundesschätzen veranlagt, könnte der Bund dadurch seine Verschuldung um bis zu sieben Prozent reduzieren. Laut den EU-Schuldenregeln würden Schulden zwischen staatlichen Sektoren nicht für die Berechnung der Staatsschuldenquote herangezogen, so Stix.

Für Marterbauer schafft die neue Möglichkeit Vorteile sowohl für den Bund als auch für die Gebietskörperschaften. Er verwies auf rund 110.000 private Anleger die der Bundesschatz aktuell habe. Bisher seien bereits vier Milliarden Euro in Bundesschätzen veranlagt worden, erläuterte Finanzstaatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) bei dem Medientermin.