Die ORF-Gagen sorgen erneut für rote Köpfe – jetzt mischt sich sogar Vizekanzler, Medienminister und SPÖ-Chef Andreas Babler höchstpersönlich ein. „Die ORF-Führung ist hier in der Verantwortung. Der Spargedanke muss sich auch in den Spitzengehältern niederschlagen“, fordert er gegenüber der Krone.

Während das Programm gekürzt und junge Mitarbeiter gekündigt werden, kassieren manche in der ORF-Chefetage mehr als der Bundespräsident! „Das ist nicht nachvollziehbar.“

Babler: Bei den Top-Gehältern muss man beginnen

ORF-General Roland Weißmann und andere sollten sich an der eigenen Nase nehmen. „Wenn der ORF über Effizienz redet, erwarte ich mir Maßnahmen bei den Top-Gehältern“, so Babler. Die Bevölkerung habe kein Verständnis dafür, dass beim ORF die Schere immer weiter aufgeht – nach dem Motto: Oben kassieren, unten streichen.

ÖVP attackiert Grünen Topverdiener im ORF

ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti schlägt in dieselbe Kerbe: „Wenn ein öffentlich-rechtliches Unternehmen Mitarbeiter hat, die mehr verdienen als der Bundespräsident, kann es auch zur Budgetsanierung beitragen.“ Marchetti fordert ebenfalls eine faire Prioritätensetzung – und kritisiert scharf: „Dass ein Grüner Topverdiener im ORF ist, den die Grünen selbst entpolitisieren wollen, ist ein Widerspruch in sich.“

Kameraleute und junge Redakteure dürfen nicht die Leidtragenden sein, während die Chefetage weiter kräftig zulangt. Babler und Marchetti fordern: Jetzt muss die ORF-Führung liefern – und zwar nicht nur beim Programm, sondern endlich bei den Gehältern!

Gehaltsplus von Ö3-Star Kratky höher als Durchschnittspension einer Frau

An der Spitze der Gagenliste steht nicht zum ersten Mal Ö3-Star Robert Kratky – der exxpress berichtete. Er wird für sein tägliches Frühaufstehen mit einem Jahresgehalt von 473.000 Euro belohnt – das entspricht dem Elffachen des durchschnittlichen Jahreseinkommens in Österreich. Allein sein Gehaltsplus von 28.807 Euro übersteigt die durchschnittliche Jahrespension einer Frau deutlich.

Kratky verdient damit nicht nur mehr als Bundespräsident Alexander Van der Bellen, sondern auch mehr als Radiodirektorin Ingrid Thurnher und Ö3-Chef Michael Pauser zusammen. Auf Platz zwei folgt Sicherheitsbeauftragter Pius Strobl mit 451.709,57, und auf Platz 3 ORF-Generaldirektor Roland Weißmann mit einem Jahresgehalt von 427.500,04 Euro.