Fake-Shops und Abo-Fallen: Ein Drittel mehr Beschwerden bei Internet-Ombudsstelle
2020 ist die Anzahl der Beschwerden, die bei der staatlichen Internet-Schlichtungsstelle eingegangen sind, um ein Drittel gestiegen und liegt bei 6.534 Meldungen. Dies ist auch auf die momentane Corona-Situation und die Lockdown-bedingten Handels-Schließungen zurückzuführen.
Wie schon 2019 gab es bei der staatlich anerkannten Schlichtungsstelle auch 2020 die meisten Beschwerden zum Thema “Abo-Fallen”. Besonders häufig schnappt die Abo-Falle bei vermeintlichen Film-Streaming-Plattformen zu.
Im Coronajahr 2020 gab es eine besonders hohe Zahl von Fake-Shops, die Atemschutzmasken, Desinfektionsmittel oder Schutzkleidung angeboten haben. “Es zeigt sich also, dass die Betreiber von Fake Shops sehr unmittelbar auf eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Produkten reagieren”, heißt es in einer Aussendung des Gesundheits- und Sozialministers Rudolf Anschober (Grüne) am Dienstag.
Auch im Bereich der Stornierung von Urlaubs-Buchungen kam es im Tourismusbereich. Durch die Stornierung der von Behörden untersagten Urlaubsreisen bleiben viele offene Fragen bezüglich des Konsumentenschutzes. Oft blieb der Verantwortungsbereich für Rückzahlungen unklar.
Fehlender Konsumentenschutz bei Dropshipping als wachsendes Problem
Unabhängig von Corona wird die Ombudsstelle immer öfter wegen Lieferschwierigkeiten von Firmen aus China konfrontiert. Diese geben an, ihren Sitz in Europa zu haben. Nachdem die Bestellungen mit viel Verzögerung beim Kunden ankommen, würden oft zusätzliche Zollgebühren und Einfuhrumsatzsteuern berechnet–erst dann käme der offizielle Sitz der Firma zum Vorschein. Ein wachsendes Problem seien auch österreichische Anbieter, die Waren vom Hersteller (ebenfalls oft mit Sitz in China) direkt an den Kunden verschicken lassen. Bei diesem “Dropshipping” werden oft Konsumentenschutz-Vorschriften missachtet, bei Rücksendungen kommt es oft zu Problemen.
(APA/red.)
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