Interessant ist dabei: Je jünger die Befragten sind, desto höher ist die Ablehnung einer Rückkehr zur Wehrpflicht. Die größte Zustimmung findet die Forderung hingegen bei der ältesten Befragtengruppe, den über 70-Jährigen.

Insgesamt befürworten 58 Prozent der Bevölkerung eine Rückkehr zur Wehrpflicht. 34 Prozent lehnen sie ab. 7 Prozent wussten keine Antwort zu geben. Bei den 18- bis 29-Jährigen lehnt mit 61 Prozent eine deutliche Mehrheit die Wehrpflicht ab. 33 Prozent befürworten sie. Bei allen anderen Altersgruppen gibt es mehrheitlich eine Zustimmung für die Wehrpflicht.

Wähler von CDU, AfD, FDP und SPD befürworten die Wehrpflicht

„Diejenigen, die eine Maßnahme nicht betrifft, befürworten sie eher. Das ist ein typisches Muster“, erklärt YouGov-Meinungsforscher Frieder Schmid in der Welt.  Die Wehrpflicht wurde 2011 unter dem damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ausgesetzt. Bei der Aufschlüsselung nach Parteien zeigen sich ebenfalls deutliche Unterschiede: Eine Mehrheit der Wähler von CDU, AfD, FDP und SPD befürwortet die Wiedereinführung der Wehrpflicht, während sie bei Anhängern von Grünen, Linkspartei und BSW mehrheitlich auf Ablehnung stößt.

Auch die Schuldenaufnahme für die Bundeswehr wird von den Parteianhängern unterschiedlich bewertet. Wähler von SPD, Grünen, Union und Linkspartei befürworten mehrheitlich die Schuldenlösung, während sie bei Anhängern von AfD und BSW überwiegend auf Ablehnung stößt. Die FDP-Wähler zeigen sich gespalten. Kürzungen im öffentlichen Dienst finden hingegen bei Wählern von AfD und FDP größere Zustimmung als eine Erhöhung der Staatsverschuldung.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris PistoriusAPA/Ronny Hartmann

Am 13. März soll der Bundestag auf Wunsch von Union und SPD in einer Sondersitzung erstmals über ein 500 Milliarden Euro schweres „Sondervermögen“ für Bundeswehr und Infrastruktur beraten.

Dieser Beitrag ist ursprünglich bei unserem Partner NIUS erschienen.