Meloni stolz: Ihre Flüchtlingslager in Albanien gehen im Sommer an den Start
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni (47) hält Wort: Ihre beiden Aufnahmezentren für Migranten außerhalb der EU in Albanien sind fast fertig, im August sollen die ersten Bootsflüchtlinge dort untergebracht werden. Ziel: Eine Vorprüfung der Asylchancen, ohne dass die Geflüchteten italienischen Boden betreten müssen.
Das erste Flüchtlingslager in der Hafenstadt Shengjin ist sieben Monate nach einem entsprechenden Abkommen zwischen Italien und Albanien fertig, die Arbeiten am zweiten Aufnahmezentrum in Gjaser so gut wie abgeschlossen.
In den Lagern sollen Flüchtlinge unterbracht werden, die von den italienischen Behörden auf hoher See an Bord genommen wurden. Migranten, die übers zentrale Mittelmeer nach Italien wollten. Das Land ist von der Fluchtbewegung aus Afrika nach Europa übers Mittelmeer besonders betroffen. Jedes Jahr kommen Zehntausende Menschen dort an. Meloni war im Herbst 2022 mit dem Versprechen ins Amt gelangt, die Zahlen deutlich zu senken.
Opposition spricht von "italienischem Guantanamo"
“Der größte Nutzen besteht darin, dass es ein außerordentliches Instrument zur Abschreckung derjenigen sein kann, die Europa irregulär erreichen wollen, und zur Bekämpfung von Schleppern”, sagte di.e Ministerpräsidentin in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem albanischen Amtskollegen Edi Rama in Tirana. Zudem könnten nach Melonis Worten die Asylverfahren der Menschen in den von Italien betriebenen Lagern schneller geprüft werden, sodass etwaige Abschiebungen einfacher seien.
In den beiden Einrichtungen sollen 36.000 Flüchtlinge pro Jahr unterkommen können. In Shengjin soll es die ersten medizinischen Untersuchungen sowie die erste Prüfung der Chancen der Migranten auf Asyl geben. Von dort sollen die Menschen sieben Kilometer landeinwärts nach Gjader gebracht werden.
Die Opposition in Rom bezweifelt die Rechtmäßigkeit und kritisiert mögliche schlechte Bedingungen für Migranten in den Lagern. Sie sprach von einem “italienischen Guantanamo”.
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