Merz über seine eigene Politik: „Das ist an Dämlichkeit nicht zu überbieten"
Die deutsche Wirtschaft ächzt unter den hohen Energiepreisen in Deutschland und während überall auf der Welt Kernkraftwerke gebaut oder mindestens geplant werden, schafft Deutschland mit der Sprengung der Kühltürme des Kernkraftwerkes Gundremmingen unwiederbringliche Fakten.
Dabei hatten CDU und CSU nicht nur ein „Festhalten an der Kernkraft“ im Wahlkampf versprochen, der heutige Bundeskanzler Friedrich Merz hatte seine eigene (heutige, real umgesetzte) Politik vor knapp zwei Jahren als „Verantwortungslosigkeit“ und „Schwachsinn“ bezeichnet.
„Es war ein schwerer, strategischer Fehler“
Es war der politische Gillamoos im September 2023 als Merz gegen die Ampel-Regierung und deren Abschaltung der drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland polterte: „Eine der schwersten strategischen Fehler dieser Bundesregierung war, die drei letzten Kernkraftwerke in Deutschland abzuschalten, die wir haben. Das war ein Maß an Ignoranz, an Dämlichkeit, an Verantwortungslosigkeit und an Schwachsinn, wie man ihn überhaupt nicht überbieten kann in einer so schwierigen Zeit.“
Und Merz stellte auch zur Schau, dass er um die Preis-Auswirkungen der Abschaltung genau weiß. Denn weiter sagte der damalige CDU-Chef: „Da haben wir nun mal drei sichere Energiequellen, und nur weil die Grünen damit ihre ganze Lebensgeschichte, ihre Lebenslügen verbinden, müssen diese Dinger in Deutschland abgeschaltet werden. Es war ein schwerer, strategischer Fehler. Und darunter leidet nicht nur die Wirtschaft, darunter leidet nicht nur die Industrie. Darunter leidet jeder private Haushalt. Wir alle zahlen zu hohe Stromkosten, wir alle zahlen zu hohe Energiekosten, weil diese Regierung künstlich das Angebot verknappt und dafür sorgt, dass die Preise hochgehen.“
Heute spielt der Restart der Atomkraft gar keine Rolle mehr in der Politik seiner Regierung – und das, obwohl sich die Krise der deutschen Wirtschaft seit seiner Wutrede radikal verschärft hat.
Während der Koalitionsverhandlungen mit der SPD hat die Union schlicht klein beigegeben und macht nun selbst besagten „Schwachsinn“.
Das hatte Merz – kurz vor seiner Wahl zum Kanzler – im ARD-Talk von Caren Miosga kleinlaut erklärt: „Die SPD wollte das nicht, das haben wir zu akzeptieren gehabt.“ Stattdessen wolle man auf die Kernfusion setzen, deren Marktreife wohl noch Jahrzehnte auf sich warten lassen wird.
Dieser Beitrag ist ursprünglich bei unserem Partner-Portal NIUS erschienen.
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