Im laufenden Jahr sind 65.696 irreguläre Migranten über das Mittelmeer in Italien angekommen, was einen Rückgang von etwa 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, als es noch 156.844 waren. Im Jahr 2022 erreichten 104.459 Migranten Italien, wie das Innenministerium in Rom am Dienstag berichtete.

Innenminister Matteo Piantedosi gab am Montag auf der Nachrichtenplattform X bekannt, dass zwischen 2023 und 2024 die libyschen und tunesischen Behörden insgesamt 192.411 Migranten an der Ausreise nach Italien in Nordafrika gehindert haben. Diese Zahlen, wie er betonte, verdeutlichen die „Wirksamkeit der Zusammenarbeit Italiens mit den Herkunfts- und Transitländern bei der Bekämpfung der irregulären Einwanderung.“

Zur Bekämpfung von Migrationsursachen entwarf die italienische Regierung um Giorgia Meloni 2023 den sogenannten Mattei-Plan, der eine Reihe von „gleichberechtigten und vorteilhaften“ Partnerschaften mit afrikanischen Ländern und den Mittelmeer-Anrainerstaaten vorsieht. Ziel sei es, die Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen zu stärken, unter anderem gegen Schlepperei.

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.GETTYIMAGES/Pier Marco Tacca / Kontributor

Meloni will ab Jänner wieder Migranten nach Albanien bringen

Die Regierung plant, im kommenden Jahr wieder im Mittelmeer aufgegriffene Migranten in den von Italien errichteten albanischen Aufnahmezentren unterzubringen. Wie bereits berichtet, stützt sich Meloni auf ein kürzlich gefälltes Urteil des Obersten Gerichts, das der italienischen Regierung das Recht auf eine differenzierte Asylantragsregelung für Migranten zuspricht, die aus als sicher eingestuften Ländern stammen.

„Der Oberste Gerichtshof hat der Regierung Recht gegeben. Es ist das Recht der Regierungen, festzulegen, welche Länder sicher sind“, sagte Meloni laut Medienangaben. Italien ist der erste Staat der Europäischen Union, der über Asylanträge außerhalb der EU-Außengrenzen entscheiden will.