Erdrutschsieg: Milei gewinnt Zwischenwahl in Argentinien
Javier Milei gelingt bei den Zwischenwahlen in Argentinien ein historischer Triumph. Mit über 41 Prozent der Stimmen in Buenos Aires bricht er die jahrzehntelange Vorherrschaft der Peronisten – und verschafft sich im Kongress die Macht, seine Wirtschaftsreformen durchzusetzen.
Der libertäre Präsident Javier Milei hat bei den Zwischenwahlen am Sonntag einen klaren Sieg errungen und damit seine Kontrolle über den argentinischen Kongress deutlich gestärkt. Mileis Partei „La Libertad Avanza” konnte ihre Sitze im Unterhaus von 37 auf 64 erhöhen – ein Ergebnis, das als politischer Erdrutsch gilt und seiner Regierung neuen Schwung verleiht.
Milei triumphiert in Buenos Aires – historischer Machtgewinn
In der Provinz Buenos Aires, jahrzehntelang Hochburg der Peronisten, erzielte „La Libertad Avanza” laut offiziellen Ergebnissen 41,5 Prozent der Stimmen – knapp vor der peronistischen Koalition mit 40,8 Prozent. Beobachter sprechen von einer historischen Überraschung.
„Das Ergebnis ist besser, als selbst die optimistischsten Milei-Anhänger zu hoffen wagten“, erklärte Marcelo Garcia, Direktor für Amerika bei der Risikoanalysefirma Horizon Engage, gegenüber Reuters. „Mit diesem Ergebnis wird Milei seine Dekrete und Vetos im Kongress leicht verteidigen können.“
Politikberater Gustavo Cordoba sieht in dem Erfolg ein Zeichen wachsender Geduld unter den Wählern: „Viele Menschen waren bereit, der Regierung eine weitere Chance zu geben“, sagte er zu Reuters. „Der Triumph ist unbestreitbar, unumstritten.“
Wirtschaft erholt sich – Inflation fällt, Märkte jubeln
Medienberichten zufolge ist die Inflation seit Mileis Amtsantritt von 12,8 auf 2,1 Prozent gefallen – ein bemerkenswerter Rückgang in einem Land, das jahrelang unter massiver Geldentwertung litt. Zugleich erzielte die Regierung einen Haushaltsüberschuss und setzte weitreichende Deregulierungen durch.
Diese wirtschaftliche Kehrtwende blieb auch international nicht unbemerkt: Laut The Associated Press hat die US-Regierung unter Präsident Donald Trump Argentinien ein Hilfspaket im Wert von 40 Milliarden Dollar angeboten. Dieses umfasst einen Währungstausch über 20 Milliarden sowie einen weiteren Kreditrahmen in derselben Höhe. Die Unterstützung soll an den Erfolg der Regierung bei den Zwischenwahlen gekoppelt gewesen sein.
Die Anleger reagierten prompt: Für Montag werden Kursgewinne bei argentinischen Anleihen und Aktien erwartet. Der Wahlsieg verschaffe Milei das politische Kapital, seine Reformagenda zu beschleunigen, so Analysten.
„Ein Wendepunkt für Argentinien“
Milei selbst sprach von einem „Wendepunkt für Argentinien“. Nach dem Wahlsieg plant der Präsident eine Kabinettsumbildung und weitere Schritte zur Liberalisierung der Wirtschaft.
Sein Erdrutschsieg festigt nicht nur seine Macht im Kongress, sondern auch seine Position auf der internationalen Bühne. Argentinien steht damit vor einer neuen politischen und wirtschaftlichen Ära – mit einem Präsidenten, der unbeirrt seinen Reformkurs fortsetzen will.
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