Milliarden, Panik, Chaos: Wer jetzt im Finanzskandal um Wien Energie gehen muss
1,4 Milliarden Euro Steuergeld hat Wiens SPÖ-Bürgermeister bereits an die zockende Wien Energie überweisen lassen, weitere zwei Milliarden vom Bund könnten folgen. Dass im roten Finanzskandal auch Rücktritte folgen müssen, ist klar – mindestens 14 Manager, Aufsichtsräte und Politiker sollten gehen.
Die Österreicher sind sauer, stinksauer: Während die Strom- und Gas-Preise auf den Abrechnungen explodieren, dürfte die städtische Wien-Energie derart mies auf einer privaten Strombörse spekuliert haben, dass bereits gewaltige Summen in diese Deals verantwortungsloser Manager nachgeschossen werden mussten. Und diese Spekulationsgeschäfte der Wien Energie waren offenbar auch derart riskant, dass selbst zwei Hausbanken der Stadt Wien nicht mehr mitmachten.
Schon jetzt ist bestätigt: Am 15. Juli und auch am 29. August ließ Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im Alleingang je 700 Millionen Euro – also gesamt 1,4 Milliarden Euro Steuergeld – aus der Stadtkassa an die Wien Energie überweisen, damit diese ihre Hochrisiko-Aktionen fortsetzen kann.
Und: Die Bundesfinanzierungsagentur musste blitzartig einen 2-Milliarden-“Überziehungsrahmen” für die Wien Energie einrichten, damit keine plötzliche Zahlungsunfähigkeit des Stromkonzerns droht, der zu 100 % im Besitz der von Rot-Pink regierten Stadt Wien ist.
All das musste in größter Hektik stattfinden, da offenbar schon ein Zusammenbruch der Stromversorgung der zwei Millionen Wien-Energie-Kunden gedroht haben soll, wie Insider von den emotionalen Verhandlungen berichten. Der Bundesrechnungshof wird bei seiner Sonderprüfung hoffentlich alle Details klären.
14 Manager, Aufsichtsräte und Politiker im Finanzskandal angezählt
Und diese 14 Personen sind für den wirtschaftlichen und politischen Wahnsinn im Finanzskandal der Wien Energie mit ziemlicher Sicherheit mitverantwortlich:
Der Geschäftsführer der Wien Energie Michael Strebl will noch immer die von ihm monatelang zugelassenen Spekulationen klein reden und sieht die Schuld an der Misere “einem Preis-Tsunami” an einem Tag. Dass er als Vorstand weitermachen könnte, wäre absurd.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Weinelt, gleichzeitig auch Vorstand der Stadtwerke, versucht ebenfalls schon seit fast einer Woche, den Skandal als “schicksalshaft” darzustellen – und beteuert immer wieder, dass dies normale Vorgänge in der aktuellen europäischen Markt-Situation gewesen wären. Seltsamerweise ist aber nur Wien Energie und sonst kein weiterer österreichischer Energie-Versorger in Liquidiätsproblemen. Weinelt sollte von sich aus gehen.
Mit ihm müsste auch der restliche Aufsichtsrats wegen vermuteter Aufsichtsmängel abtreten. Unter diesen zehn Personen, die Wiens Stromkonzern-Managern eigentlich auf die Finger schauen sollten, ist auch – der eXXpress berichtete – der Chef der Wiener Kläranlage . . .
Vermutlich ebenso verantwortlich für den gewaltigen Wirtschafts-Skandal in Wien: SPÖ-Finanzstadtrat Peter Hanke. Dass er nicht schon seit Monaten von den Spekulationen und auch massiven Problemen der Wien Energie gewusst hat, ist absolut unglaubwürdig. Und Hanke ging sogar noch Ende August auf Yacht-Urlaub, als Wiens Bürgermeister bereits Tage zuvor das erste Not-Budget für Wien Energie in der Höhe von 700 Millionen Euro überweisen hat lassen.
Und auch der Rücktritt von Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig wird immer lauter gefordert, selbst die bisher Ludwig-treue “Krone” lässt veröffentlichen, dass der bisherige Liebling und Mitfinanzier vieler Mainstream-Medien “entzaubert” sei. Die Beißhemmung ist offenbar weg.
Rathaus-Insider meinen auch, sein nicht unbemerkt gebliebenes Dauer-Scharmützel mit Finanzstadtrat Hanke hätte Ludwig ebenso beschädigt wie der peinliche Auftritt im Video-Call mit dem falschen Klitschko. Jetzt könnte es sich ergeben, dass beide SPÖ-Politiker sich aus der Politik verabschieden müssen – der Bürgermeister und der oft als Nachfolger genannte Hanke.
Kommentare