Greta Thunberg hat wieder Kurs aufgenommen – diesmal nicht gegen den Klimawandel, sondern gegen Israel. Per Segelboot schippert die einstige Ikone der Klimabewegung im Namen der „Freedom Flotilla“ Richtung Gazastreifen. Ziel: Protest gegen Israels „Völkermord“ und Blockade. Doch ob Klima oder Nahost – Thunbergs Botschaft bleibt stets dieselbe: Schuld ist der Westen. Die Palästinenser litten unter fehlender Klimagerechtigkeit, ließ sie einst wissen. Und was auch immer im Nahen Osten geschieht: Israel ist immer „der Böse“.

Seite an Seite mit Linksextremistin

Natürlich ist Greta nicht allein. Mit an Bord ist Rima Hassan, französisch-palästinensische EU-Abgeordnete der linksradikalen Partei LFI – einer Bewegung, in der Antizionismus zur Grundausstattung gehört. Hassan nennt Israel einen „Genozid-Staat“ – und wurde deshalb nicht ins Land gelassen.

Greta Thunberg in Mailand – ob fürs Klima oder gegen Israel, Hauptsache es wird gebrüllt.APA/AFP/Piero CRUCIATTI

Was genau Greta in Gaza will, bleibt nebulös. Hoffnung auf eine neue Klimapartnerschaft mit der radikalislamischen Terrororganisation Hamas? Ein Selfie mit dem nächsten Kommandanten der Al-Qassam-Brigaden? Oder doch nur das nächste „Fuck Israel“-Video, diesmal mit Meeresrauschen im Hintergrund? Fest steht jedenfalls: Der Kampf gegen das Weltklima hat für Thunberg viele Fronten.

Die wachsende Bilanz der Thunberg-Skandale

Thunbergs Ausflüge in den Nahostkonflikt sind keineswegs neu. Ihre jüngste Bilanz gleicht einer wachsenden Sammlung politischer Totalschäden:

20. Oktober 2023: Knapp zwei Wochen nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober postete Greta „Stand with Gaza“ – kein Wort über die rund 1200 ermordeten Israelis und 250 entführten Geiseln.

12. November 2023: Thunberg übergab auf einer Klimabühne das Mikrofon an Sara Rachdan, die den 7. Oktober als legitimen „palästinensischen Widerstand“ feierte und die berüchtigte Flugzeugentführerin Leila Khaled als „Inspiration“ lobte. Ein Zuschauer entriss Thunberg daraufhin das Mikro – er sei für Klimaschutz gekommen, nicht für Hamas-Romantik.

Sitzstreik unter dem Motto „Welcome to Genocide Contest“: In Malmö setzt sich Greta Thunberg buchstäblich gegen Israel in Szene. Statt Fridays for Future heißt es nun: „Fuck Israel“ – die neue Devise.GETTYIMAGES/Atila Altuntas/Anadolu

11. Mai 2024: In Malmö protestierte Thunberg gegen Israels Teilnahme am Eurovision Song Contest. Sie erklärte, es sei „empörend und unentschuldbar“, dass Israel trotz „Völkermord“ mitwirken dürfe, und postete ein Foto mit dem Banner „Welcome to Genocide Song Contest“. Auf der Demo skandierten Teilnehmer Parolen wie „From the river to the sea“, die offen Israels Auslöschung fordern. Die israelische Teilnehmerin Eden Golan erhielt Morddrohungen und musste unter Polizeischutz auftreten.

Von Fridays for Future zu „From the river to the sea“: Zum Jahrestag des Hamas-Terrors protestiert – gegen Israel, nicht gegen den Terror der Hamas.APA/dpa/Christoph Soeder

7. Oktober 2024: Am ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs bezeichnete Thunberg bei einer Demo in Berlin Israels Handeln als „Genozid“ und warf dem jüdischen Staat Apartheid vor. Überdies attackierte sie die deutsche Polizei: „Ich finde nicht einmal die Worte, um zu sagen, wie wütend es mich macht zu sehen, wie Deutschland und deutsche Polizisten friedliche Demonstranten behandeln“, zitierte sie Bild. Die Polizei hingegen berichtete von massiven Ausschreitungen, Flaschenwürfen und israelfeindlichen Parolen. So viel zum Thema „friedliche Demonstranten“. Kritik an der Terrorherrschaft der Hamas? Fehlanzeige.

6. Dezember 2024: Bei einer Kundgebung in Mannheim rief Thunberg mit hysterischem Lachen: „Fuck Germany. Fuck Israel.“ Veranstalter war die Gruppe Zaytouna, deren Telegram-Kanal Aussagen wie „zionistische Schweine“ enthält. Mit auf der Bühne: Hasan Özbay (gegen den wegen Volksverhetzung ermittelt wird) und Hebh Jamal, die Deutschland als Komplizen eines israelischen Völkermords bezeichnete.

Gemeinsamer Auftritt mit Hasspredigern: Thunberg auf Pro-Hamas-Kundgebung in Mannheim, gemeinsam mit den antizionistischen Aktivisten Hasan Özbay.GETTYIMAGES/Thomas Lohnes

Die „Freedom Flotilla“: Zwischen Pose und Panne

Schon im Mai 2024 wollte Thunberg per Schiff nach Gaza segeln – das Vorhaben scheiterte an einem technischen Defekt. Aktivisten vermuteten einen israelischen Drohnenangriff, Maltas Behörden sprachen von einem simplen Schaden.

Jetzt also der zweite Anlauf – erneut an der Seite von Terrorverharmlosern. Man fragt sich unwillkürlich: Welches Empfangskomitee der Hamas wird Thunberg wohl erwarten? Aktuell verliert die Terrororganisation zunehmend die Kontrolle, immer mehr Gaza-Bewohner wenden sich offen gegen ihre Herrschaft. Möglicherweise haben die Überreste der Hamas gerade ganz andere Sorgen, sollte Greta tatsächlich ankommen.