Mitten in Wien: Verwunderung über "Selenskyj-Schrein" auf Fußgeherzone
Über Nacht wurde am Beginn der Mariahilfer Straße in Wien offenbar emsig gebaut: Direkt vor dem Museumsquartier steht nun ein ziemlich großes Werbe-Monument für die Ukraine, samt Bildnis der Mutter Gottes. Wer diese Werbung, die einer E-Tankstelle ähnelt, genehmigt hat, ist noch unklar.
Passanten, die in den frühen Morgenstunden über den Platz der Menschenrechte auf der Mariahilfer Straße gingen, waren etwas verwundert: Meterlange und ziemlich hohe Werbe-Tafeln in Gelb-Blau wurden in der Nacht auf Dienstag auf diesem zentralen Platz aufgestellt, in der Mitte davon ein Spiegel.
Was aus der Ferne wie eine Projektarbeit einer HTL-Klasse für den Niederösterreich-Tourismus oder eine Tankstelle für E-Autos samt Kaffeeautomat aussieht, ist tatsächlich eine Bewerbung der Ukraine. “Wer genehmigt bitte diesen ,Wolodymyr-Selenskyj-Gedächtnisschrein’ samt Heiligen-Bild auf diesem DIESEM Platz?”, fragten sich die ersten Passanten schon um 6 Uhr früh. Und als Diskussionsbeitrag kam auch: “Wenn wir neutral sind – dann kommt jetzt auch noch ein ,Wladimir-Putin-Monument’ auf die andere Seite der Mariahilfer Straße? Oder was?”
Tatsächlich irritiert die Werbe-Aktion für die Ukraine: Sowohl die Verwendung eines Bildes der Mutter Gottes als Werbe-Sujet, sowie die merkwürdige Erinnerung daran, dass ein Ukrainer den ersten Helikopter erfunden hat und auch der Selfie-Spiegel für alle, die sich als “Held der Ukraine” knipsen wollen, sind etwas ungewöhnlich.
Auch die Wiener FPÖ hat das gelb-blaue Monument bereits entdeckt: Die Freiheitlichen wollen im Gemeinderat einen Antrag einbringen, in dem der sofortige Abbau gefordert wird. Maximilian Kraus: “Wir sind neutral, das sollten auch alle wissen. Es muss auch bekannt gegeben werden, wer das genehmigt hat.”
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