Mölzer bei den Taliban: Außenminister Schallenberg attackiert die FPÖ scharf
Nach dem eigenmächtigen “Staatsbesuch” von FPÖ-Vordenker und Krone-Kolumnist Andreas Mölzer beim Taliban-Regime in Afghanistan ist Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) sauer: FPÖ-Chef Herbert Kickl, der sich vom Mölzer-Trip distanziert hatte, nennt er trotzdem ein “Sicherheitsrisiko” .
Die “Kickl-Adlaten” hätten die “deutlichen” Sicherheitswarnungen des Ministeriums ignoriert, sagt Schallenberg. “Dass sie dadurch die Bemühungen des Ministeriums gefährden und zugleich den Taliban und ihrer mittelalterlichen Politik eine Bühne bieten, scheint ihnen egal zu sein”, ließ Österreichs höchster Diplomat seiner Verärgerung freien Lauf. Im Gespräch mit der Tageszeitung “Heute” sagte der Ex-Kanzler: “FPÖ-Chef Herbert Kickl ist ein Sicherheitsrisiko. Die FPÖ hat keinerlei Berührungsängste mit Extremismus aller Art.”
Taliban nutzten Mölzer-Alleingang zur Eigen-PR
Das Vorgehen Mölzers und weiterer FPÖ-Politiker, die sich in Kabul mit dem “Außenminister” des Taliban-Regimes getroffen hatten, nannte Schallenberg “dilettantisch”. Wie berichtet, war der frühere ERU-Parlamentarier und heutige Krone-Kolumnist Andreas Mölzer zum “Staatsbesuch” nach Kabul aufgebrochen, um mit den Extrem-Islamisten zu verhandeln. Prompt hatte die afghanische Führung die Gelegenheit beim Schopf gepackt und den umstrittenen Besuch zur willkommenen Eigen-PR genutzt.
Nicht nur FPÖ-Kritiker, sondern auch führende Köpfe der Partei fielen in Wien fast vom Sessel, als sie aus den Medien von der Reise Mölzers erfuhren. Umgehend distanzierte sich die Parteispitze vom Afghanistan-Abenteuer des Kolumnisten und Mitarbeiters der Kronen Zeitung und sprach von einer “Privatangelegenheit”, von der sie nichts gewusst habe.
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