"Moskwa": Mutter von gerettetem Matrosen deckt nächste Kreml-Lüge auf
Eine bestürzte Mutter berichtet einem Radiosender, was sie von ihrem Sohn über die Ereignisse auf der “Moskwa” erfahren hat. Es widerspricht – neuerlich – der offiziellen Version Moskaus. Demnach wurden zahlreiche Menschen an Bord beim Einschlag der “Neptun-360”-Raketen getötet, andere wurden schwer verletzt.
Aufwühlend sind die Schilderungen der Mutter eines Matrosen über die letzten Ereignisse auf der “Moskwa”. Sie stehen in klarem Gegensatz zum Narrativ des Kreml.
Zunächst hatte Moskau widerwillig eingestehen müssen, dass die “Moskwa” gesunken ist. Von einem Sturm und einer Explosion war die Rede. Die ukrainischen “Neptun-360”-Raketen, die das Schiff zerstört haben, bleiben bis heute unerwähnt.
Dramatisches Gespräch mit einer Mutter
Später zeigten russische Medien Aufnahmen von einem Treffen zwischen dem Oberbefehlshaber der russischen Marine und mutmaßlichen Mitgliedern der Moskauer Besatzung. Nur: Auf den Aufnahmen fehlten mindestens 300 Männer. Der eXXpress berichtete.
“Radio Liberty” versucht nun, Licht in die Angelegenheit zu bringen und hat begonnen, die Toten zu identifizieren. Die Reporter sprechen dabei auch mit Angehörigen der Besatzungsmitglieder. Ein besonders dramatisches Gespräch mit einer Mutter widerspricht Putins Version vom Hergang.
"Das war kein Feuer"
Der Frau zufolge hat sie ihr Sohn am Abend des 14. April angerufen. Alles, was er gesagt hat, habe den offiziellen Verlautbarungen der russischen Behörden widersprochen. Insbesondere bestätigte er, dass es ukrainische Neptun-Raketen waren, die das Schiff gerichtet und es zerstört haben. Er berichtete auch von 40 Todesfällen auf dem Kreuzer. “Mama, verstehst du, was passiert ist? Drei Raketen wurden auf uns abgefeuert!” Einige der Männer sollen danach auf die Fregatte “Makarov” evakuiert worden sein.
Dass ein Feuer ausgebrochen sei, stimmt nicht, habe der Sohn mit Nachdruck unterstrichen. “Nein, Mama, das stimmt nicht. Das war kein Feuer”, soll er gesagt haben. “Er erzählte es mir und weinte angesichts der Schrecken, die er erlebt hat”, berichtet die Mutter gegenüber dem Radiosender. Er soll erklärt haben, die “Moskwa” sei kein Holzboot, das einfach Feuer fangen würde.
“Niemand erklärt etwas”, lamentiert die Mutter. Sie verstehe einfach nicht, warum die Radargeräte des berühmten ausgerüsteten Kreuzers diese Neptun-Raketen nicht erkannt haben.
***BREAKING*** -> https://t.co/JfGRiqMVf6#Moskva Sinking: Images Reveal Once Powerful Russian Navy Ship On Fire
— H I Sutton (@CovertShores) April 17, 2022
First analysis shows fire aft of Vulkan missiles and ahead of S-300 missiles, Possibly this is before a larger explosion
First analysis, caveats apply, OSINT pic.twitter.com/b4FbBHsxLo
"Es gab Verwundete mit abgetrennten Gliedmaßen"
Jeder, der an Deck oder im Cockpit war, der den Kreuzer steuerte, der Wache stand, starb, weil der Schlag direkt am Deck geschah. Insgesamt befanden sich der Mutter des russischen Seemanns zufolge etwa 510 Menschen an Bord. Ihr Sohn sagte ihr, er wisse von 40 Toten. “Es gibt Verwundete mit abgetrennten Gliedmaßen”, erzählte die Frau.
Die Mutter weiß offenbar nicht einmal, wie ihr Sohn überhaupt auf das Schiff gekommen ist: “Er ist Wehrpflichtiger. Und wie er bei einer Mission auf einem Kreuzer gelandet ist, ist eine große Frage. Der Kreuzer nahm an Feindseligkeiten teil, Snake Island, Region Odessa. Und mein Sohn nahm dort als Wehrpflichtiger teil.” Sie fragt sich, was das bedeutet und ob hier Gesetze nicht eingehalten wurden. Anfang März hatte Russlands Präsident Wladimir Putin erklärt, dass weder Wehrpflichtige noch Reservisten an dem Krieg in der Ukraine beteiligt sein würden.
Nach wie vor werden viele Matrosen, die an Bord der “Moskwa” waren, vermisst.
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