Nach Aktion gegen Identitäre: Kern-Sohn droht Ärger mit der Polizei
In der Debatte um die Islam-Landkarte haben Niko Kern und seine Freundin Lisa Maria Goger, eine Bezirksrätin der NEOS, am Wochenende Treffpunkte der Identitären Bewegung mit Warn-Hinweisen versehen. Die Guerilla-Aktion sorgte im Netz für Schmunzeln, könnte jetzt aber Folgen für den Sohn des früheren Bundeskanzlers haben.
“Wir haben den Identitären einen Besuch abgestattet. Wenn vor dem ‘politischen Islam’ gewarnt wird, muss man erst recht vor dem politischen Faschismus warnen!” – mit diesen Worten verbreitete der Unternehmer Niko Kern, Sohn von Altbundeskanzler Christian Kern, Fotos einer Guerilla-Aktion, die er mit zwei Freundinnen, darunter seiner Lebensgefährtin Lisa Maria Goger, NEOS-Bezirksrätin in Wien-Margareten, am Samstag im 5. Bezirk durchgeführt hatte. Das Trio hatte an Treffpunkten der extrem rechten Identitären Bewegung Sticker angebracht, die vor “politischem Faschismus” warnen. “Achtung! Politischer Faschismus in deiner Nähe” war darauf zu lesen.
Wir (@mariagoger & @HannaRamsl) haben den Identitären einen Besuch abgestattet.
— ۗۗۗNikolaus Kern (@KernNiko) July 10, 2021
Wenn vor dem „politischen Islam“ gewarnt wird, muss man erst recht vor dem politischen Faschismus warnen! pic.twitter.com/9Wh0bCg6FY
Im Netz kam die Aktion gut an, viele schmunzelten darüber und lobten das Trio – naturgemäß sorgten die Sticker aber für deutlichen Missmut bei sehr rechten Nutzern des Kurznachrichtendienstes Twitter. Mehrere twitterten am Sonntag die LPD Wien an und beklagten sich darüber, dass bei der Aktion “verfassungswidrige Symbole” verbreitet worden sind. Und die Polizei reagierte tatsächlich darauf: Bei einem offensichtlichen Siff-Account mit dem einschlägigen Namen “Heteronormativer BvB – Orban-Enthusiast @zeigBauchi” bedankte sich die LPD Wien tatsächlich für den Hinweis und versicherte, dass man sich die Vorwürfe ansehen werde.
Dass jetzt eine mögliche Anzeige gegen ihn geprüft wird, sieht Niko Kern gelassen. Ihm sei es um die politsiche Botschaft gegangen und er freut sich, wie er dem eXXpress versichert, dass die Sticker-Aktion auf sehr viel Zustimmung gestoßen ist.
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