Nach Cuomo-Skandal: Jetzt hat erstmals eine Frau in New York das Sagen
Nachdem Andrew Cuomo sein Amt als Gouverneur von New York nach zehn Jahren aufgrund sich häufender Anschuldigungen zu sexuellem Missbrauch zurückgelegt hat, tritt seine langjährige Stellvertreterin Kathy Hochul (62) seine Nachfolge an. Die konservative Demokratin ist die erste Frau, die die Geschicke der Küstenmetropole leitet.
Nach dem Skandal um sexuelle Belästigungen durch New Yorks zurückgetretenen Gouverneur Andrew Cuomo leitet nun seine Nachfolgerin Kathy Hochul die Amtsgeschäfte des US-Staates. Die 62-Jährige übernahm an (diesem) Dienstag (Ortszeit) als erste Frau die politische Führung der wichtigen Region mit knapp 20 Millionen Einwohnern und der gleichnamigen Ostküstenmetropole.
Hochul vertritt den eher konservativen Flügel der Demokraten in New York und war seit 2015 Stellvertreterin von Cuomo, der sich in seiner dritten Amtszeit befand. Sie hatte mehr Transparenz und eine bessere Arbeitsatmosphäre in den höchsten Regierungskreisen als zu Zeiten ihres Vorgängers versprochen. Für zwei der höchsten Berater-Positionen wählte sie zwei profilierte Frauen, Karen Persichilli Keogh und Elizabeth Fine. Hochul plant eigenen Aussagen zufolge eine Kandidatur für eine komplette Amtszeit im Jahr 2022.
Cuomo: Abgang in Schmach, aber ohne Schuldbekenntnis
Die Stimmung im Umfeld Cuomos war in einem Bericht als für Frauen “feindlich” und als “Klima der Angst” beschrieben worden. Cuomo war vor zwei Wochen nach zehn Jahren im Amt zurückgetreten – nachdem ihm eine offizielle Untersuchung die sexuelle Belästigung mehrerer Frauen vorgeworfen hatte. Auch US-Präsident Joe Biden hatte daraufhin seinen Rücktritt gefordert.
In einer Abschiedsansprache am Montag bezeichnete der gefallene demokratische Hoffnungsträger den Skandal als “nicht fair”. Es habe “Momente intensiven politischen Drucks und Medienrummels” gegeben, die zu einem schnellen Urteil geführt hätten. Schuld bei sich sieht Cuomo trotz der Aussagen vieler Frauen offenbar nicht: “Anschuldigungen müssen immer noch geprüft und bestätigt werden, egal ob von einer Frau oder einem Mann”, sagte er.(New York) (APA/dpa)
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