Ein Beispiel für moderne Sicherheitsstandards liefert das Sport- und Musik-Realgymnasium in Salzburg-Nonntal. Dort sind elektronische Türsysteme bereits in Betrieb. Direktor Jochen Gaderer erklärte beim Lokalaugenschein mit Vertretern aus Politik und Verwaltung: „Wir haben die Möglichkeit, dass wir jede Außentüre separat programmieren, ein- und ausschalten können. Wir können die Öffnungszeiten genau festlegen, auch über das ganze Jahr, die jeweiligen Tage.“

Auch bei der Notfallkommunikation wird aufgerüstet: Eine neue Lautsprecheranlage erlaubt es künftig, Durchsagen direkt per Smartphone oder Telefon in jede Klasse oder ins gesamte Schulgebäude zu übertragen. „Das kann nicht nur ich, sondern alle, die quasi dieses Modul am Handy haben. Das werden sicher ein Dutzend Personen sein, die da in unserem Sicherheitskreis ausgewählt wurden“, so Gaderer.

Sicherheitskonzept für alle Schulstandorte geplant

Derzeit sind solche Maßnahmen eher die Ausnahme. Die Arbeitsgruppe für Krisenprävention – bestehend aus Land, Bildungsdirektion und Polizei – arbeitet daher an einem umfassenden Rahmenkonzept, das noch vor dem Sommer stehen soll. Anschließend soll gemeinsam mit Bund, Ländern und Gemeinden über eine standortbezogene Umsetzung entschieden werden.

Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) betonte bei dem Treffen die Notwendigkeit maßgeschneiderter Lösungen: „Es wird hier nicht eine Lösung für alle Schulen geben können. Da sind die Schulen viel zu unterschiedlich und auch die regionalen Situationen zu unterschiedlich. Wichtig ist, dass jeder Schulstandort sich mit dem Sicherheitskonzept auseinandersetzt und auch mögliche Bedrohungsszenarien analysiert für sich, um dann darauf abgestimmte Sicherheits- und Präventionskonzepte für die Schule zu überarbeiten.“

Der Schlüssel liegt in der Prävention

Neben baulicher und technischer Aufrüstung sehen Bildungspolitik und Polizei vor allem in der Prävention den entscheidenden Hebel. Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) unterstrich: „Dass man auch Schüler und Schülerinnen begleitet, die vielleicht abrutschen in eine Radikalisierung oder die einfach Probleme haben durch Mobbing oder andere Themen. Da investieren wir bereits sehr viel in die Schulsozialarbeit und in Präventionsmaßnahmen. Da müssen wir dranbleiben. Wir müssen uns auch überlegen, wenn zum Beispiel Schüler oder Schülerinnen die Schulen verlassen, wie können wir sie da auch auf ihrem weiteren Lebensweg begleiten?“