Nach Hitze-Panik kommt wieder Corona-Alarm – aber ist das seriös?
“Unser Frühwarn-System steht”, schreibt der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) auf X. Nach wochenlangen Warnungen vor der Hitze, ist es nun wieder das Coronavirus, mit dem der SPD-Politiker unsichere Stimmung erzeugt.
Die Warnungen des Epidemiologen Eric Feigl-Ding (40), die Lauterbach teilt, klingen tatsächlich dramatisch. Doch sind sie seriös? So heißt es dort zwar, dass sich die Corona-Hospitalisierungen in New York verdoppelt hätten – die absoluten Zahlen klingen allerdings noch nicht wirklich nach Apokalypse. Von den 8,5 Millionen Bewohnern der US-Metropole, sind aktuell 80 mit Corona auf einer Intensivstation. Welche Bedeutung das Wort “mit” hier hat, ist bekannt.
Sind die nächsten Wochen entscheidend?
Auch die weitere Interpretation der Daten, die eine “starke Ausbreitung” der neuen Covid-Variante “EG.5” belegen sollen, ist nicht neu. Sie seien „sehr besorgniserregend“, erklärt der Amerikaner und ruft zum Tragen von Masken auf. Bei solchen Alarm-Meldungen macht der deutsche Gesundheitsminister nur zu gerne mit. Er wird die Lage “im Auge behalten”. “Die nächsten Wochen werden entscheidend sein”, denken sich an dieser Stelle viele Österreicher wahrscheinlich automatisch dazu.
⚠️DOUBLING HOSPITALIZATIONS & ICU for #COVID19 surging in NYC & NY state. This official data, up to Aug 10th, is very worrisome. HHS data also showing pediatric hospitalizations also increasing. The new #EG5 variant concurrently surging. Please #MaskUp & add #HEPA #ventiliation🧵 pic.twitter.com/mm9DL1NfRZ
— Eric Feigl-Ding (@DrEricDing) August 12, 2023
Experten sehen "keine besondere Gafahr"
Experten sehen die neue Corona-Variante aber übrigens bislang nicht als gefährlich an. „Meiner Einschätzung nach geht von EG.5 keine besondere Gefahr aus“, wird Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, in deutschen Medien zitiert.
Zuvor machte der Gesundheitsminister schon bei der Hitze ernst: Sein Robert-Koch-Institut richtete ein eigenes Dashboard für Hitze-Tote ein. Auf welchem Dashboard künftig Verstorbene gelistet werden, die im Sommer mit Corona verstorben sind, bleibt abzuwarten.
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