Nach Tirol-Wahl: Frust und erste Reibereien in der gescheiterten SPÖ
Eine seit Wochen mittelmäßige Performance der schwarz-grünen Bundesregierung, ein neuer ÖVP-Spitzenkandidat in Innsbruck – und trotzdem schafft die SPÖ in Tirol nur 17,5 %. Im roten Frust teilt bereits der Sohn von Ex-Kanzler Christian Kern auf Twitter aus.
“Wenn die Regierung derart am Sand ist, sollte man es weit einfacher haben, Wähler zu mobilisieren. Ein Haufen von Ausreden statt Fehleranalyse. Na bravo. Der Kurs stimmt”, knallt Niko Kern, Ex-Sektionsmitarbeiter der SPÖ und der Sohn des früheren Kanzlers Christian Kern, einem SPÖ-Sprecher auf Twitter in die Timeline.
Wie der stets sehr offen kommunizierende Kanzler-Sohn sehen auch viele andere SPÖ-Sympathisanten die Partei in der Krise: Wenn bei einer Landtagswahl in Tirol unter den allerbesten Voraussetzungen nicht einmal 20 % erreicht werden können, dann hätte die Sozialdemokratie ein Problem.
Seltsames Posting aus St.Pölten
Und auch Ex-Präsidentschaftskandidatin Gertraud Knoll diskutiert zum SPÖ-Ergebnis auf Twitter mit: Sie wünscht keine Diskussion darüber, ob Pamela Rendi-Wagner “die Richtige” sei, sondern eher eine Debatte, ob Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer “der Richtige” wäre. Bekanntlich gilt Dornauer als “Realo” in der SPÖ, er holte sich auch Hans Peter Doskozil als Star-Gast zum Wahlkampf-Finish. Dagegen betonte Rendi-Wagner erst kürzlich, dass sie etwa “kein Asyl-Problem” erkennen könne.
Für Heiterkeit sorgte auch Franz Schnabl, der niederösterreichische SPÖ-Chef: Er schrieb in seinem Posting tatsächlich, dass er der SPÖ Tirol “ganz herzlich zum Zugewinn” gratuliere. Allerdings ist längst amtlich, dass die SPÖ von der FPÖ überholt worden ist, nur noch auf Platz 3 kam – und der Zugewinn lediglich 0,2 % ausmacht.
Kommentare