Die Kommentare im berühmt-berüchtigten Leserforum der linken Zeitung “Der Standard” waren dermaßen emotional aufgeladen und hasserfüllt, ja spöttisch, dass FPÖ-Mediensprecher und Generalsekretär Christian Hafenecker offenbar nicht umhin konnte, im Namen seiner Partei die Stimme zu erheben. Er sprach heute über eine „unerträgliche Welle des Hasses“.

Der FPÖ-Politiker fügte an: „Es ist eigentlich schon an Pietätlosigkeit nicht zu überbieten, dass die Online-Redaktion die Kommentarfunktion beim Artikel zum Tod von (Johannes; Anm.) Hübner einfach in ein Kondolenzbuch umgewandelt und die User dort zynisch zum ‚Austausch von Erinnerungen‘ aufgefordert hat. Was daraufhin Teile der linken Standard-Gemeinschaft dort abgelassen haben, ist ein einziger Schwall an Hass, Menschenverachtung und Unanständigkeit einem Verstorbenen und seiner Familie gegenüber!“

Christian Hafenecker verspürt pures EntsetzenAPA/MAX SLOVENCIK

"Einer weniger, noch wer Sekt?"

Hafenecker nannte einige Beispiele, die im Leserforum des “Standard” zu lesen waren: „Die Welt ist sicher nicht schlechter geworden mit der Meldung“, kommentierte ein Leser. Ein anderer machte sich hämisch über die „gesetzeskonforme Liederwahl” beim bevorstehenden Begräbnis Johannes Hübners lustig.

Noch abgründiger fielen die Kommentare zu einem X-Posting des “Standard”-Mitarbeiters Markus Sulzbacher aus. Da hieß es etwa: “Einer weniger, ‚Noch wer Sekt?” Ein anderer Follower Sulzbachers wies auf ein Zitat des Schriftstellers Mark Twain hin, das sinngemäß folgendermaßen  lautet: Man lese manche Nachrufe mit Freude.

Es ist Hafenecker nicht zu verdenken, dass ihm da der Kragen platze: “Sulzbacher selbst stören diese Hasskommentare anscheinend nicht, sie sind nach wie vor seit gestern online und wurden nicht gelöscht. So ticken linke Haltungs-Journalisten, die so gut wie jeder ihrer linken Weltanschauung entgegenstehenden Aussage Hass und Hetze unterstellen, vermeintliche Hasspostings bei anderen anprangern (…) aber kein Problem damit haben, wenn sich tatsächlicher Hass über politisch Andersdenkende auf ihren Plattformen ergießt.

Hafenecker fordert nun eine Entschuldigung vom “Standard”.

Johannes Hübner (li.) einst im Gespräch mit Christian Höbart (heute Team HC Strache)IMAGO/Eibner

Johannes Hübner (1956-2025) startete seine politische Laufbahn im Jahr 1986 als FPÖ-Bezirksrat auf der Wieden. 2008 zog Hübner in den Nationalrat ein, dem er bis 2017 angehörte. Nach der Wien-Wahl 2020 wurde der Außenpolitikexperte seiner Partei vom Wiener Landtag als Mitglied des Bundesrats entsandt. Im Jahr 2023 schied er aus diesem Gremium aus. Hübner war verheiratet, Vater zweier Töchter und Großvater mehrerer Enkelkinder.

FPÖ-Chef Herbert Kickl würdigte Hübner mit folgenden Worten: “Mit seinem Ableben verliert die freiheitliche Gesinnungsgemeinschaft eine große prägende Persönlichkeit, die über viele Jahre hinweg die politische Landschaft in unserem Land mitgestaltet hat. Johannes Hübner wird als ein standhafter und treuer Vertreter freiheitlicher Politik unvergessen bleiben.”