Nach Uni-Verbot für Frauen in Afghanistan: Erste Verhaftungen bei Protesten
Die radikal-islamischen Taliban haben in dieser Woche Frauen per Gesetz verboten, an den Universitäten zu studieren. Bei den darauffolgenden Protesten kam es zu ersten Verhaftungen. Fünf Frauen und drei Journalisten wurden dabei festgenommen.
Zuletzt haben die in Afghanistan regierenden Taliban verlautbart, dass Frauen ab sofort nicht mehr an Universitäten studieren dürfen (der eXXpress berichtete). Das Verbot wurde auch prompt umgesetzt. Noch am Dienstag wurden Frauen der öffentlichen und privaten Universitäten verwiesen und von weiterführenden Schulen ausgeschlossen. Das Gesetz gelte so lange, bis „ein geeignetes Umfeld geschaffen werde“, hieß es dazu seitens der radikal-islamischen Taliban. Daraufhin gab es heftige Reaktionen.
50 Universitätsprofessoren haben aus Solidarität ihr Amt niedergelegt
50 männliche Universitätsprofessoren sind von ihren Ämtern zurückgetreten. Einige männliche Studenten haben sich Berichten zufolge geweigert, ihre Prüfungen abzulegen. Gestern kam es in der Hauptstadt Kabul zu ersten Protesten auf der Straße. Dabei wurden fünf Frauen und drei Journalisten verhaftet. Seit die USA in Afghanistan nach dem Krieg jede Menge verbrannte Erde und eine radikale Regierung hinterlassen hat, wird in dem Land am Hindukusch alles immer schlimmer. Vor allem für die Frauen, die ihrer Rechte völlig beraubt werden.
Ehemaliger Präsident Hamid Karsai sprach sein "tiefes Bedauern" aus
Auch der ehemalige afghanische Präsident Hamid Karsai sprach sein “tiefes Bedauern” über die Suspendierung aus. „Die Entwicklung des Landes, seine Bevölkerung und seine Selbstversorgung hängen von der Bildung und Ausbildung jedes Kindes, jedes Mädchens und jedes Jungen in diesem Land ab”, wird er dazu auf „CNN“ zitiert. Eine junge Afghanin fragte völlig verzweifelt: „Wofür haben wir all diese Opfer gebracht?“ Eine gute Frage, deren Antwort man den Verantwortlichen in den USA stellen sollte.
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