Überraschende Wendung in den steirischen Sondierungsgesprächen zur Bildung einer neuen Landesregierung: Wie „oe24“ erfuhr, hat die ÖVP in den Verhandlungen mit dem Wahlsieger, FPÖ-Chef Mario Kunasek, signalisiert, dass sie auch als Junior-Partner in einer Koalition mit der FPÖ unter der Führung von Christopher Drexler weitermachen möchte. Der ÖVP-Chef würde dabei den Posten des Landeshauptmann-Stellvertreters übernehmen.

Unter Drexlers Führung erlitt die steirische ÖVP am vergangenen Sonntag ihre größte Wahlniederlage in der Zweiten Republik, als sie von 36,5 % auf 26,8 % fiel und von der FPÖ überholt wurde. Trotz dieser Niederlage konnte Drexler sich als VP-Chef durch das Stellen einer Vertrauensfrage absichern: „Der Landesparteivorstand hat mir auf meine Vertrauensfrage hin einstimmig das Vertrauen ausgesprochen und mich beauftragt, im Namen der steirischen Volkspartei Verhandlungen zu führen“, so Drexler.

FPÖ Landesparteiobmann Mario Kunasek.APA/ERWIN SCHERIAU

FPÖ zeigt Vorliebe für SPÖ

FPÖ-Chef Mario Kunasek hatte bereits hervorgehoben, dass es mit beiden Parteien zahlreiche Gemeinsamkeiten gibt, jedoch auch einige entscheidende Differenzen. Laut Informationen von „oe24“ wird in der FPÖ ein echter Neustart mit Drexler als Vize eher als unwahrscheinlich angesehen. Bei den Blauen wird hingegen der bisherige ÖVP-Landesrat Werner Amon als möglicher Partner betrachtet. Sollte Drexler im Amt bleiben, dürfte die FPÖ eine Koalition mit der SPÖ vorziehen, wie aus FPÖ-Kreisen berichtet wird, so „oe24“. Ende dieser beziehungsweise Anfang der kommenden Woche will Kunasek entscheiden, mit welcher der beiden Parteien offizielle Verhandlungen geführt werden.