Penell veröffentlichte dabei selbst vor einiger Zeit ein Video, das seine Glaubwürdigkeit als Analyst und Neutralität infrage ziehen dürfte. Darin heißt es: „Ich habe Angst. Ich habe Angst vor einer Partei, die meine Schwester während ihrer Chemotherapie am liebsten in eine Sonderschule für Behinderte gesteckt hätte. Ich habe Angst vor einer Partei, die meinem Bruder das Menschsein abspricht, weil er sich nicht mit dem Geschlecht identifiziert, mit dem er geboren wurde. Ich habe Angst vor einer Partei, die einen guten Freund von mir am liebsten abschieben würde.“

Penell engagiert sich bei den Berliner Grünen

Doch Penell habe nicht nur Furcht vor der AfD, der er diese Beschreibungen zuordnet, sondern ebenfalls vor der CDU und Friedrich Merz – „die das erste Mal mit Stimmen der AfD einen Antrag durch den Bundestag gebracht“ haben. „Ich habe Angst vor einem Kanzlerkandidaten, der vergisst, dass die NSDAP damals auch nur 33 Prozent gebraucht hat, um an die Macht zu kommen. 33 Prozent, die gereicht haben, weil andere Parteien sie gelassen haben.“

Wenig überraschend ließ sich Penell, der sich übrigens bei den Berliner Grünen in Charlottenburg-Wilmersdorf engagiert, erst jüngst auch mit Klimaaktivistin Luisa Neubauer ablichten – und rief offen dazu auf, sich an den „Demos gegen Rechts“ zu beteiligen.

So viel Demokratie-Engagement wird prompt belohnt: Bei der ARD-Twitch-Watchparty soll Penell das stattfindende Kanzlerduell zwischen Scholz und Merz einordnen. Neben Penell werden zudem die „Tagesschau“-Hosts Felix Edeha und Hanin Kleemann sowie ARD-Journalistin Eva Schulz und Instagram-User „Hedgefonds Henning“ dabei sein.

Immerhin dürfte „tagesschau live“ auf Twitch nicht die einzige voreingenommene TV-Duell-Einordnung sein. Bei Caren Miosga ordnet die Spiegel-Journalistin Melanie Amann das TV-Duell ein – die sich erst im Podcast mit Anne Will über Merz’ Empfindlichkeit lustig gemacht hatte und deren Arbeitgeber, der Spiegel, im jüngsten Magazin einen falschen Leserbrief über Friedrich Merz gedruckt hatte.