Nächster Korruptions-Krimi in der Ukraine: Bürgermeister von Sumy verhaftet
Erneut erschüttert ein Korruptionsskandal die Ukraine. Geheimdienste überführten den Bürgermeister der 256.000-Einwohner-Stadt Sumy, Oleksandr Lysenko, und den Leiter seiner Abteilung für Wohnungs- und Kommunalwirtschaft der Stadtverwaltung. Der Vorwurf: Bestechung.
Wie das Nationale Korruptionsbüro in Kiew berichtet, wurden die Politiker erwischt, als sie einen Teil eines Bestechungsgeldes in Höhe von 1,4 Millionen Hrywnja (36.000 Euro) entgegennahmen. Laut Berichten forderten die Beamten Bestechungsgelder von örtlichen Geschäftsleuten für „ungehinderte Geschäfte“ in der Stadt.
So sollen sie von einem Müllabfuhrunternehmen „Tribut“ verlangt haben, mit der Drohung, die Geschäfte des Unternehmens beim Ausbleiben einer Zahlung zu erschweren.
The Security Service of Ukraine detained Oleksandr Lysenko, the mayor of Sumy, for taking bribe this evening.
— Clash Report (@clashreport) October 2, 2023
The director of the city's infrastructure department was also detained with him. pic.twitter.com/Z3aqBWbGcG
Korruption schreckt Ukrainer vor Neugründungen ab
Schlechte Nachrichten für Präsident Wolodymyr Selenskyj. Jeder weitere aufgedeckte Korruptions-Fall beschädigt auch sein Ansehen. 78 % der jüngst befragten Ukrainer meinen, dass er die Verantwortung für die Korruption in der Regierung und in Militärverwaltungen trägt. Nur 18 % sehen das anders. Als größte Hürde für Firmengründungen wurde Korruption genannt, gefolgt von den Zerstörungen durch den Krieg, sowie einem unzureichenden Steuerverwaltungs- und Kontrollsystem und auch die schwache Unterstützung durch den Staat.
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