
NATO warnt: Russen verfeuern 23.000 Artilleriegranaten täglich, der Ukraine geht die Munition aus
Was zu erwarten war, bestätigt jetzt offiziell NATO-Oberbefehlshaber General Christopher Cavoli: Die russische Armee, die seit Jahrzehnten auf einen Weltkrieg vorbereitet war, hat mehr Feuerkraft als die Ukraine – Kiew droht eine Munitions-Krise.
US-General Christopher Cavoli, der aktuelle Oberbefehlshaber sämtlicher NATO-Streitkräfte, spricht bei einer Rede in Hamburg sehr trocken aus, was für die Ukraine dramatische Folgen haben könnte: Die russische Armee feuert aktuell im Schnitt 23.000 Artilleriegranaten an den derzeit massiv umkämpften Abschnitten der 1200 Kilomater langen fronten im Osten der Ukraine ab, an manchen Sommertagen sollen es bis zu 50.000 Stück gewesen sein. Bereits im Februar warnte der US-General eindringlich vor dieser Entwicklung.
General Cavoli wird in n-tv.de zitiert: “Das Ausmaß dieses Krieges ist unglaublich.” Auch die russischen Verluste seien extrem hoch, betont der NATO-Befehlshaber: Russland habe bislang mehr als 2000 große Kampfpanzer verloren. Mehr als 200.000 russische Soldaten und 1800 Offiziere seien gefallen oder verwundet worden.
Ohne ausreichend Artillerie-Munition wäre die Ukraine zu Waffenstillstand gezwungen
Für die Ukraine sei die Lage alles andere als gut: Kiew droht ein akuter Munitionsmangel. Bereits in der vergangenen Woche warnte der estnische Außenminister Urmas Reinsalu, dass dem überfallenden Land die Geschosse ausgingen, berichtet n-tv: “Heute haben wir die Situation, dass Russland an einem Tag so viel Geschoße verfeuert wie in der EU in einem ganzen Monat produziert werden.”
Während die ukrainischen Streitkräfte auf lange dauernde Munitionslieferungen aus den westeuropäischen Saaten und der USA angewiesen sind, rollen täglich Güterzüge voll Artilleriemunition aus von der Front weit entfernten Depots hinter dem Ural Richtung Westen zu den russischen Truppen. Laut Schätzungen von Militärexperten könne Russland diesen massenhaften Verbrauch von Artilleriegranaten noch länger als ein Jahr problemlos durchhalten.
Was alle westeuropäischen Militärs und auch der EU-Spitze bewusst sein muss: Ohne Artillerie-Munition ist die Ukraine zu Waffenstillstands-Verhandlungen gezwungen.
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