Nehammer in Marokko: "Müssen Asylbremse mehr anziehen und Rückführungen beschleunigen"
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sind gestern zu Gesprächen nach Marokko gereist, um vor allem den Zustrom marokkanischer Asylwerber nachhaltig einzuschränken. Wie beide sagten, führten 2022 Marokkaner die Liste der Asylwerber in Österreich an.
Bundeskanzler Karl Nehammer traf am Dienstag mit dem marokkanischen Premierminister Aziz Akhannouch und Außenminister Nasser Bourita zusammen. Bei den Gesprächen ging es um die Stärkung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, insbesondere auf dem Feld erneuerbarer Energien, und um den Kampf gegen die illegale Migration.
“Die Asylzahlen zeigen klar: Es gibt eine gefährliche Vermischung von Asyl und Migration aus sicheren Herkunftsländern wie Marokko. Wir müssen daher die Asylbremse weiter anziehen und beim Thema Rückführungen mehr Tempo machen”, sagte der Kanzler nach Angaben seiner Sprecherin in Marokko.
Laut Nehammer muss konsequente Asylpolitik auch durch Abschiebung und rasche Rückführung von negativ beschiedenen Asylwerbern durchgesetzt werden.
Begrenzung von Asylwerbern: Österreich will mit Marokko intensiver zusammenarbeiten
Innenminister Gerhard Karner sagte am Rande des Besuchs in Marokko, es sei Ziel der Regierung, auf die Asylbremse zu treten. Dies zöge Maßnahmen sowohl in Österreich als auch im Ausland nach sich.
Weil im Vorjahr die meisten Asylwerber aus Marokko gekommen seien, sei es Priorität der Regierung gewesen, mit Marokko Gespräche zu führen, erklärte Karner. So wolle Österreich die Zusammenarbeit mit Marokko „intensivieren“ – nicht zuletzt bei der Bekämpfung des Schlepperwesens.
Die Regierung wolle künftig einerseits verhindern, dass marokkanische Asylwerber sich erst gar nicht auf den Weg Richtung Österreich machen. Andererseits wolle sie, dass jene Marokkaner, die bereits in Österreich sind, so rasch wie möglich in ihre Heimat zurückkehren, stehe ihnen doch kein Asyl zu.
Karner wird morgen mit dem marokkanischen Innenminister zusammentreffen.
Kommentare