Kein Platz für Parallelgesellschaften - Innenminister Karl Nehammer kündigt nach Attacke auf Polizisten Konsequenzen an
Es waren unglaubliche Szenen, die sich am Donnerstag in Linz abspielten. Ein Mann flüchtete vor der Polizei, zeigte immer wieder Koran-Bilder aus dem Autofenster. Beim Versuch ihn festzunehmen, schleifte er einen Beamten 50 Meter mit. Für ÖVP-Innenminister Karl Nehmammer eine Attacke, die einmal mehr „den mangelnden Respekt und die Ablehnung von Grundwerten unserer Gesellschaft“ zeigt.
Extremismus, egal, ob religiös oder politisch motiviert, sei Gift für unser friedliches Zusammenleben, ergänzte der Innenminister. „Wir dürfen den Angriff auf unsere rechtsstaatlichen Werte nicht tolerieren, und Parallelgesellschaften, die den Rechtsstaat ignorieren und sogar angreifen, dürfen in Österreich keinen Platz haben.“
Er habe für die kommenden Wochen, nach Vorbild der erfolgreichen Schwerpunktaktionen in Wien-Favoriten, ähnliche Maßnahmen in enger Abstimmung zwischen den Landeskriminalämtern und dem Verfassungsschutz für alle Bundesländer angeordnet, betonte Nehammer. „Die Vernetzung zwischen Kriminalität und Extremismus ist auf Grund internationaler Erfahrungen evident“, so der Innenminister.
Koran-Bilder gezeigt und Beamte verletzt
Linzer Polizisten wollten am Mittwoch einen Pkw zu einer Verkehrskontrolle anhalten. Der Lenker flüchtete und hielt während der Flucht wiederholt sein Handy mit Koran-Bildern aus dem Fenster. Erst nach mehreren Versuchen konnte der Lenker angehalten werden. Während ein Polizist die Fahrertür öffnete, versuchte ein weiterer Beamter von der Beifahrerseite aus, den Fahrzeugschlüssel abziehen. Plötzlich fuhr der Lenker wieder an und schleifte den Beamten auf der Fahrerseite etwa 50 Meter weit mit. Erst nachdem das Fahrzeug des Lenkers im Bereich der Ausfahrt Dornach mehrmals gerammt wurde, gelang die Anhaltung. Da sich der Mann in seinem Pkw eingesperrt hatte, wurde die Fahrertür gewaltsam geöffnet. Der Mann konnte schließlich unter massivem Widerstand festgenommen werden. Weitere Ermittlungen werden unter Einbeziehung des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung geführt.
Auch der Verdächtige verletzt
Die zwei verletzten Polizisten wurden in Krankenhäusern in Linz ambulant behandelt. Der 26-jährige Verdächtige erlitt bei der gewaltsamen Öffnung der Fahrertür ebenfalls Verletzungen.
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