Nein zu Hilfspaket: Schweiz lehnt Milliarden-Unterstützung für Ukraine ab
Mitte-links Parteien zeigen sich empört: Der Nationalrat lehnte eine Motion ab, die ein Hilfspaket für die Ukraine in Höhe von fünf Milliarden Franken vorsah.
Mit einer knappen Mehrheit – 98 gegen 90 Stimmen – aus SVP, Mitte und FDP hat der Nationalrat in Bern eine Antrag zur Unterstützung der Ukraine abgelehnt. Eingereicht wurde diese von der Außenpolitischen Kommission und sah ein fünf- bis zehnjähriges Hilfspaket in Höhe von fünf Milliarden Franken für humanitäre Hilfe, Schutz der Zivilbevölkerung, Minenräumung und Friedensförderung vor.
Das Mitte-Links Lager zeigt sich entrüstet über die Entscheidung
Im Mitte-Links Lager ist die Empörung groß. “Jetzt haben wir den Tiefpunkt der Solidarität und Höhepunkt der Egomanie erreicht” moniert GLP-Nationalrat Beat Flach (58) die trotz der dramatischen Bilder getroffene Entscheidung.
Jetzt haben wir den Tiefpunkt der Solidarität und Höhepunkt der Egomanie erreicht: Während Bilder von überfluteten Orten und zerbomten Schulhäusern omnipräsent sind, lehnen #SVP #FDP #Mitte Aufstockung der humanitären Hilfe für #Ukraine ab. Ich schäme mich. #StandWithUkraine
— Beat Flach (@beatflach) June 8, 2023
Angesichts der ausbleibenden Sanktionen und Unterstützung wirft SP-Nationalrat und Co-Parteipräsident Cédric Wermuth (37) den Abgeordneten vor: “Die Solidaritätsparolen von Mitte-Rechts sind nur hohle Phrasen.”
Wow, #SVP #FDP #Mitte lehnen Aufstockung der humanitären Hilfe #Ukraine ab. Keine Blockierung des Rohstoffhandels, keine konsequente Festsetzung der Oligarchengelder, keine Aufstockung der Hilfe. Die Solidaritätsparolen von Mitte-Rechts sind nur hohle Phrasen. #StandWithUkraine
— Cédric Wermuth (er/ihm) (@cedricwermuth) June 8, 2023
Kritiker sehen die Entscheidung als berechtigt an
Die Kritiker nennen aber klare Gründe für die Entscheidung. So erklärt Außenminister Ignazio Cassis (62): “Der Bundesrat wird beim Wiederaufbau in der Ukraine helfen. Zunächst braucht es aber Abklärungen zum Bedarf und zur Finanzierung der Hilfe.” Über eine ähnliche Motion des Grünen Mathias Zopfi (39), ebenfalls in Höhe von 5 Milliarden Franken, entscheidet die kleine Kammer voraussichtlich am Montag.
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