Nach fast acht Jahren im Nationalrat zieht sich Stephanie Krisper nun aus der Politik zurück – allerdings nicht aus der Sache. Sie werde sich künftig wieder „aus einer unabhängigen Position heraus für Menschenrechte und gegen Korruption einsetzen“, erklärte die NEOS-Abgeordnete.

Die Juristin war Teil zahlreicher Untersuchungsausschüsse und sorgte dabei immer wieder für Schlagzeilen – darunter im BVT-U-Ausschuss, im Ibiza-U-Ausschuss sowie zuletzt im ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss .

NEOS-Abgeordnete Stephanie Krisper und Ex-Kanzler Karl NehammerAPA/ROBERT JAEGER

Krisper sei „natürlich klar“, dass es in einer Koalition Kompromisse brauche. „Aber bei meinen Herzensthemen sind nicht nur die Abstriche sehr groß. Es kam auch zu Veränderungen in der Haltung bei NEOS als Regierungspartei.“ Am eindrücklichsten sei dies beim Stopp der Familienzusammenführung und der Messengerüberwachung gewesen. Zudem kritisierte die stellvertretende Klubobfrau, dass der „Mut zu einem klaren Gegenkonzept zur FPÖ“ fehle.

Krisper sieht "Loyalitätskonflikt"

Dadurch sei für sie ein „Loyalitätskonflikt“ entstanden, „zwischen dem, wofür ich mich in meinem bisherigen Berufsleben und auch in den letzten Jahren als Abgeordnete eingesetzt habe, und den NEOS als Regierungspartei“, wie Kripser erklärte. Deshalb beende sie „voller Dankbarkeit und mit Wehmut“ ihre Tätigkeit als Abgeordnete.