Am Montag soll die ÖVP-SPÖ-NEOS-Koalition angelobt werden. Doch ein entscheidender Stolperstein ist noch zu überwinden: Die Mitgliederbefragung der NEOS. Wie berichtet, müssen die NEOS-Mitglieder laut Parteistatut sowohl über das ausgearbeitet Regierungsprogramm als auch über die künftigen pinken Regierungsmitglieder abstimmen.

Drei hochkarätige Posten hat Beate Meinl-Reisinger für ihre Partei ausgehandelt. So ist der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr als Bildungsminister, Josef Schellhorn Staatssekretär für Deregulierung im Außenministerium und die Parteichefin selbst als Außenministerin vorgesehen.

Um tatsächlich in die Regierung zu gehen, ist allerdings eine Zweidrittel-Mehrheit bei der Mitgliederversammlung nötig.

NEOS-Mitglieder treffen in der Ballonhalle im Arsenal ein.APA/APA/TOBIAS STEINMAURER

Ab 10:30 Uhr am Sonntagvormittag trafen zahlreiche NEOS-Mitglieder bei der Versammlung ein. Als Ort wurde die historische Ballonhalle im Arsenal im dritten Wiener Gemeindebezirk gewählt. Kurz vor halb zwölf beginnt der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr mit seiner Eröffnungsrede, weitere Redner folgen.

Die Abstimmung wird nicht nur von den NEOS-Spitzen mit großer Spannung erwartet. Erhält das Regierungsprogramm nicht die Zwei-Drittel-Mehrheit, beginnen die Koalitionsgespräche wieder von vorne. Widerstand aus den pinken Reihen gegen die Regierungsbeteiligung in der aktuellen Besetzung ist zuletzt immer wieder laut geworden. Vor allem aus Tirol kommt heftige Kritik an einer Koalition mit dem bekennenden Marxisten Babler; man fürchtet um die Glaubwürdigkeit und Werte der NEOS, die für eine wirtschaftsliberale Grundeinstellung stehen.