
"Nicht angemessen": Berlin lehnt Ausstellung von zerstörtem Russen-Panzer ab
Die Aktion sollte provozieren, war als Protest gedacht. Vor der russischen Botschaft in Berlin plante ein Journalist, einen in der Ukraine zerstörten russischen Panzer auszustellen. Das Bezirksamt erteilte dem eine Absage – “ein Skandal” findet der ukrainische Botschafter.
Enno Lenze wollte einen zerschossenen Panzer und weitere Fahrzeuge auf der Berliner Prachtstraße Unter den Linden ausstellen. „Diese abgeschossenen Panzer sind für Menschen, die so etwas nicht kennen, sehr beeindruckend“, stellte er fest und reichte Ende Juni einen Antrag ein.
Antrag für das Amt "nicht angemessen"
Dieser wurde von den Behörden abgelehnt, da in dem Panzer wahrscheinlich Menschen gestorben seien und eine Ausstellung daher „nicht angemessen“ sei, wie das Amt auf Anfrage mitteilte. Darüber hinaus berühre die Aufstellung von eroberten Panzern aus einem aktuellen Krieg auf der Straße Unter den Linden die außenpolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland.

Botschafter fordert Umdenken
Für den Journalisten und Unternehmer Enno Lenze unverständlich: „Wir beugen uns potenziellen Drohungen von Kriegsverbrechern … Wenn meine Kunst-Idee ‚die außenpolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland‘ berührt, heißt das ja, “, sagte er. Auch der Botschafter der Ukraine, Andrij Melnyk brachte sich in die Debatte ein. Er fordert Berlin dazu auf, die Ausstellung zu genehmigen.
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