Nach dem Verlust der SPÖ-Mehrheit in Amaliendorf (Bezirk Gmünd) eskaliert der politische Streit: Der noch amtierende SPÖ-Bürgermeister Gerald Schindl kündigte unmittelbar nach der Wahl die Bauhofmitarbeiterin Anna Rzepa – brisant daran: Sie kandidierte für die FPÖ. Während die Freiheitlichen von einer politischen Racheaktion sprechen, verweist Schindl auf wirtschaftliche Gründe.

Die Kündigung erfolgte exakt am ersten Arbeitstag nach der Wahl. Rzepa betont, keine klare Begründung erhalten zu haben. FPÖ-Landtagsabgeordnete Anja Scherzer kritisiert das Vorgehen als “undemokratisch und peinlich” und wirft Schindl vor, gezielt gegen eine politische Gegnerin vorzugehen.

Nach brisanter Kündigung verteidigt sich der Bürgermeister

Der SPÖ-Bürgermeister und und Amtsleiter weist in der “Krone” die Vorwürfe zurück. Rzepa sei ursprünglich für den Grünschnitt eingestellt und wegen des Winterdienstes verlängert worden. Der Schnee sei aber ausgeblieben und die Personalkosten explodiert. Zudem habe Rzepa einen längeren Urlaub für eine Reise nach Grönland beantragt, was im Gemeindedienst schwer umsetzbar sei.

Während die FPÖ rechtliche Schritte prüft, bleibt Rzepa selbst vorerst abwartend. Der Fall könnte dennoch ein Nachspiel haben – zumal Amaliendorf vor einem historischen Machtwechsel steht: Sollte die FPÖ mit der ÖVP koalieren, könnte hier die erste freiheitliche Bürgermeisterin des Landes ins Amt kommen.