Deutschlands Außenministerin Baerbock warnt: "Ohne Gas kommen Volksaufstände"
Nach Wochen der Beschwichtigung kippt die Kommunikation der europäischen Politiker nun in den Panikmodus: “Ohne Gaslieferungen aus Russland sind wir mit Volksaufständen beschäftigt”, meinte jetzt Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Auf Nachfrage meinte sie, das sei “vielleicht etwas überspitzt formuliert”.
Die Realität der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedrohung durch ein Ausfallen der Energieversorgung dürfte nach den schon seit Monaten publizierten Warnungen vieler Experten und auch von verantwortungsvoll und umfassend über die Problematik berichtenden Medien wie der “Welt” oder dem eXXpress bei den europäischen Politikern nun angekommen sein: Nach einem halben Jahr der Beschwichtungs-Pressestatements, dass doch alles nicht so schlimm sei, wenn die russischen Gaslieferungen ausfallen, überraschte nun etwa die deutsche Außenministerin mit besonders dramatischen Formulierungen.
So meinte Annalena Baerbock (Grüne) wörtlich bei einer Talk-Sendung über die Gespräche mit der kanadischen Regierung über die Lieferung der dringend benötigten Gasturbine: „Die Kanadier haben gesagt, ,wir haben viele Fragen‘, da haben wir gesagt, ,das können wir verstehen, aber wenn wir die Gasturbine nicht bekommen, dann bekommen wir kein Gas mehr, und dann können wir überhaupt keine Unterstützung für die Ukraine mehr leisten, weil wir dann mit Volksaufständen beschäftigt sind.”
Auch Gewessler spricht über Alarmstufe
Auch Österreichs Energie-Ministerin Leonore Gewessler schließt nun nicht mehr ein Ausrufen der Gas-Alarmstufe aus – so meinte die Grüne: Sollten die russischen Gaslieferungen über die Pipeline Nord-Stream-1 auch nach der Wartung ausbleiben, wird man “evaluieren müssen”, ob die Gasspeicher bis zum Beginn der Heizsaison zu 80 Prozent befüllt werden können.
Das sei das Kriterium für die nächste Stufe im Gas-Notfallplan, sagte Gewessler am Mittwoch. Wenn dieses Ziel gefährdet sei, “dann werden auch bei uns die nächsten Schritte fällig, das heißt, auch die Alarmstufe”.
Laut neuesten Informationen aus Deutschland werde ab Sonntag, 24. Juli, zwar wieder russisches Gas über die Pipeline Nord Stream 1 nach Europa geliefert, allerdings nur mit einer Auslastung von 30 %. Das entspricht exakt der Prognose des bekannten Politik-Experten und eXXpress-Kolumnisten Dr. Ralph Schöllhammer von der Webster University in Wien: “Wladimir Putin wird Europa seine Hände an der Kehle spüren lassen – und so ständig Druck ausüben.”
Kommentare