Donald Trump (78) hatte eigenen Angaben zufolge zunächst erwogen, seine Reise wegen der Ereignisse um zwei Tage zu verschieben. Er habe aber beschlossen, “dass ich nicht zulassen kann, dass ein “Schütze” oder ein potenzieller Attentäter eine Änderung des Zeitplans oder etwas anderes erzwingt“. Bei der Parteiversammlung in Milwaukee soll Trump im Laufe der Woche zum offiziellen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner gekürt werden.

Einer Zeitung gegenüber rief Trump zu Ruhe und Einigkeit auf. “Das ist eine Chance, das ganze Land, ja die ganze Welt zusammenzubringen”, sagte Trump dem “Washington Examiner”. Der Vorfall habe ihn zutiefst erschüttert. Er begreife nun erst, was passiert sei (“Reality is just setting in”). Trump überlebte den Angriff, weil er sich im entscheidenden Moment von der Menge wegdrehte. “Ich wende mich selten von der Menge ab. Wenn ich das in diesem Moment nicht getan hätte, dann würden wir heute nicht reden, oder?” In Milwaukee angekommen, streckte er beim Verlassen des Flugzeugs mehrmals die geballte Faust in die Luft. “Die Rede wird ganz anders sein, ganz anders als vor zwei Tagen”, sagte er mit Blick auf seine Nominierungsrede.

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Der Schütze ist laut der Bundespolizei FBI der 20-jährige Thomas Matthew Crooks aus Pennsylvania. Er wurde von Sicherheitskräften getötet. Bei seinem Angriff tötete der Schütze einen Familienvater, der als Zuschauer bei der Veranstaltung war. Zwei weitere Teilnehmer wurden schwer verletzt.

Das Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber mitten im US-Wahlkampf löste weltweit Entsetzen aus. Die Attacke schürt auch Ängste vor einer politischen Gewaltspirale in den USA. Der Republikaner Trump will bei der Präsidentenwahl am 5. November den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden herausfordern.

Biden verurteilte die Attacke auf seinen Kontrahenten scharf. Auch etliche hochrangige Vertreter beider Parteien in den USA äußerten sich schockiert.