Österreichs Flüchtlingskoordinator Takacs besucht Flüchtlings-Hotspot in Moldawien
Österreich hilft den Opfern des Kriegs in der Ukraine – und ihren Helfern: Flüchtlingskoordinator Michael Takacs reiste in die Grenzregion Palanca des ukrainischen Nachbarlandes Moldawien, etwa 60 Kilometer von Odessa entfernt. Jede zweite Familie dort beherbergt Geflüchtete.
Der Krieg in der Ukraine ist in seinen dritten Monat eingetreten und zwingt jeden Tag aufs Neue tausende Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Neben Polen und Tschechien hat sich in den letzten Wochen vor allem die Republik Moldau (Moldawien), das kleine Land, das direkt an die Ukraine angrenzt, mehr als hilfsbereit gezeigt – und tut dies nach wie vor, auch wenn es sich dieser Tage selbst durch Russland bedroht sieht.
Nun hat sich der neu berufene Flüchtlingskoordinator der österreichischen Bundesregierung, Generalmajor Michael Takacs, direkt vor Ort ein Bild der aktuellen Flüchtlingssituation gemacht: Anfang der Woche ist er persönlich in die Republik Moldau gereist – konret besuchte er denGrenzübergang Palanca besucht, der etwa 60 km von Odessa entfernt liegt.
Rund 1500 Vertriebene kommen derzeit über diesen Grenzübergang täglich nach Moldau. Die Grenzbeamten registrieren aber auch eine Bewegung in die Ukraine retour – etwa 800 Ukrainer reisen täglich in ihr Heimatland zurück. Die Bürgermeister sind vor Ort Hauptbetroffen von der Bewältigung der Migration. Rund 90 Prozent der Vertriebenen werden privat in den Gemeinden untergebracht. In der Grenzgemeinde Palanca beispielsweise beherbergt jeder zweite Haushalt eine Flüchtlingsfamilie.
Um diese Herausforderungen zu stemmen gibt es umfangreiche internationale Hilfe, die dringend benötigt wird. Die österreichische Bundesregierung hat bereits 10 Millionen Euro für die Krisenbewältigung zugesichert. Darüber hinaus wurden bisher drei Hilfspakete mit Hygiene Paketen, Zelten, Decken, Polstern, Feldbetten, etc. nach Chisinau geliefert. Der Flüchtlingskoordinator sichert den lokalen Verantwortlichen zu, auch weiterhin nach besten Kräften zu unterstützen, wo immer Hilfe gebraucht wird.
Takacs besuchte am Montagnachmittag eine Sozialeinrichtung in Tudora, die von der österreichischen Privatstiftung Concordia geführt wird, der größten Hilfsorganisation in Moldau.
Im Laufe des Dienstags standen Gespräche mit Staatssekretären und hochrangigen Beamten im Innen- und Sozialministerium, sowie ein Gespräch mit moldauischen Bürgermeistern und dem lokalen Gemeindebund am Programm.
Darüber hinaus besucht Takacs ein Registrierungszentrum für Ukrainische Vertriebene für Auslandsflüge, in dem auch die Registrierungen für die Österreichischen Evakuierungsflüge stattfinden. Österreich hat als erstes Europäisches Land eine Luftbrücke nach Moldau aufgebaut. Mittlerweile haben 15 EU-Länder die Übernahme von Ukrainern aus Moldau angeboten.
“Die Mittel der Österreichischen Bundesregierung als auch von Nachbar in Not zur Krisenbewältigung hier in Moldau kommen an und werden dringend benötigt. Die Hilfsorganisationen leisten gemeinsam mit den Gemeinden und Bürgermeistern vor Ort enormes. Es ist ein Kraftakt, der zu bewältigen ist und es gibt viel zu tun, auch für uns. Ich habe mir vor Ort einen Eindruck verschaffen können, wo es noch weitere Unterstützung braucht und wir werden jetzt versuchen diese Lücken zu schließen. Denn ein Großteil der Menschen die aus der Ukraine hierherkommen, wollen in der Region bleiben und hoffen auch bald wieder in ihre Heimat zurückzukehren”, so Michael Takacs.
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