Das US-amerikanische Olympische und Paralympische Komitee (USOPC) hat eine Entscheidung mit Signalwirkung getroffen: Transfrauen dürfen künftig de facto nicht mehr an Frauenwettkämpfen teilnehmen. In einer stillschweigend veröffentlichten Aktualisierung der „Richtlinie zur Athletensicherheit“ folgt das Komitee einer Exekutivanordnung von Präsident Donald Trump mit dem Titel „Keeping Men Out of Women’s Sports“.

Fairer und sicher Wettkampf als oberste Bedingung

In einem Schreiben an die nationalen Sportverbände – etwa im Schwimmen, in der Leichtathletik und anderen Disziplinen – heißt es, man sei als vom Staat anerkanntes Gremium verpflichtet, die bundesstaatlichen Vorgaben umzusetzen. USOPC-Präsident Gene Sykes und Geschäftsführerin Sarah Hirshland schrieben: „Unsere überarbeitete Richtlinie betont die Wichtigkeit fairer und sicherer Wettkampfbedingungen für Frauen.“ Alle Verbände müssten nun ihre Regeln entsprechend anpassen.

Trumps Erlass sieht unter anderem die Streichung von Fördergeldern vor, wenn Verbände Transfrauen den Zugang zu Frauensportarten ermöglichen. Bereits mehr als zwei Dutzend US-Bundesstaaten haben ähnliche Gesetze verabschiedet. Auch der College-Sportverband NCAA hat nachgezogen: Seit März dürfen dort nur noch Personen im Frauensport antreten, die bei der Geburt weiblich waren.

Lia Thomas, eine transgeschlechtliche Schwimmerin aus den USA, sorgte 2022 für weltweite Debatten, als sie nach ihrer Transition in der Frauenklasse antrat und einen College-Titel gewannIMAGO/Imagn Images

Auch auf internationaler Ebene sorgt das Thema für Diskussionen.

International ist das Thema ebenfalls hoch umstritten. Das IOC überlässt die Regelungen den jeweiligen Sportverbänden. Viele wie World Athletics, der Schwimmweltverband oder der Radsportverband haben Transfrauen bereits ausgeschlossen, wenn sie eine männliche Pubertät durchlaufen haben. Auch im Fußball laufen derzeit Prüfungen neuer Testosteron-Grenzwerte.

Die neuen Richtlinien in den USA gelten mit sofortiger Wirkung – auch mit Blick auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles, wo die Vorgaben besonders brisant werden dürften. Trump forderte das IOC bereits öffentlich auf, „alles was mit diesem absolut lächerlichen Thema zu tun hat“, zu beenden.