"Operation Daedalus"– so gut sind Österreichs Luftstreitkräfte
Bei der Pressekonferenz im militärischen Lagezentrum des Verteidigungsministeriums in Wien präsentierte Brigadier Gerfried Promberger am Dienstag die Luftraumsicherungsoperation “Wien 21”. Auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner war vor Ort und betonte die Bedeutung der österreichischen Luftstreitkräfte – diese wurden der Ministerin und dem eXXpress erst am Montag bei einem Flug mit der DC-6B imposant vorgeführt.
Ministerin Tanner erklärte bei der Pressekonferenz, dass momentan im Zuge der Operation „Daedalus“ verschiedene Teile des Bundesheers am Land und in der Luft im Einsatz seien, damit Veranstaltungen wie die Weltkonferenz der Parlamentspräsidenten in Wien, die momentan statt findet, reibungslos über die Bühne gehen können.
"Jeder einzelne Übertritt wird dokumentiert"
Das große Thema der Pressekonferenz war die österreichische Luftraumsicherung. Brigadier Promberger präsentierte die Schutzmechanismen des österreichischen Luftraumes, wieviele und welche Flugfahrzeuge an welchen Standorten stationiert seien und wann sie zum Einsatz kämen. Der Brigadier wurde von der Einsatzzentrale Basisraum aus St. Johann im Pongau via Liveübertragung zugeschalten. Die Luftraumsicherheit in Österreich würde unter anderem durch eine Flotte von Luftfahrzeugen gewährleistet, darunter 15 Eurofighter, die an verschiedenen Standorten in Österreich verteilt seien. Alleine gestern sei es zu 14 Luftraumverletzungen gekommen, darunter zwei, „die mit Sanktionen rechnen müssen“. Promberger betonte, „das ist nicht unser Zugang, dass wir auch nur kleine Luftraumverstöße dulden.“ Meist seien es Vorfälle, bei denen von nicht-kommerziellen Berufspiloten „Abschneider auf österreichisches Gebiet unternommen werden“ und somit die österreichische Lufthoheit verletzt würde. Die Piloten der unerlaubten Flüge würden im Normalfall ermahnt, und falls notwendig von Luftfahrzeugen des österreichischen Bundesheers bis zur Grenze des nationalen Luftraums begleitet. Jeder Übertritt würde dokumentiert und danach analysiert, so Promberger. Die Endkonsequenz für einen schweren Verstoß gegen die Luftverkehrsordnung sei eine Verwaltungsstrafe von bis zu mehreren tausend Euro und ein Entzug des Flugscheins. Die ertappten Piloten seien immer wieder „überrascht, wie schnell wir reagieren.“
Goldhaube sieht bis Sarajevo
Auch in der Luftraumüberwachung via Radar ist Österreich bestens ausgestattet, die sogenannte „Goldhaube“, das militärische Radarüberwachungssystem Österreichs, habe eine Reichweite von Berlin bis nach Sarajevo. „Uns entgeht da nichts, wir dokumentieren und Analysieren 24 Stunden am Tag“ so Promberger. 600 Menschen seien im Bereich der Luftraumüberwachung im Einsatz.
Pro Woche ein "Priorität Alpha"-Flug
Auf Nachfrage gab Promberger die Auskunft, dass es im Schnitt pro Woche einen sogenannten Priorität Alpha-Flug gäbe, wo es zu einer so ernsthaften Luftraumverletzung käme, dass die Verteidigungsministerin im schlimmsten Fall eine Waffenfreigabe erteilen könne. Dazu sei es in letzter Zeit aber erfreulicher Weise nicht gekommen. Normalerweise gäbe es pro Woche mehrere Luftraumverstöße, dies sei auch wetterabhängig.
Verteidigungsministerin Tanner dankte dem österreichischen Bundesheer und betonte: „unsere Soldaten sind Profis. Ohne sie könnte vieles nicht so stattfinden, wie wir es gewohnt sind.“
Beim gestrigen Presseflug konnte sich der eXXpress selbst ein Bild von der Funktionalität der Eurofighter machen.
Kommentare