
Panama widerspricht USA: Keine Gebührenfreiheit für US-Schiffe
Schiffe der US-Regierung können den Panamakanal nun passieren, ohne Gebühren zu zahlen. Das teilte das US-Außenministerium am Mittwoch mit. Allerdings wurde die Erklärung des Außenministeriums in Washington von Panama dementiert.
Die Panamakanal-Behörde hat erklärt, dass sie keine Änderungen an Gebühren oder Rechten zur Durchfahrt des Kanals vorgenommen habe. Damit dementierte sie vorherige Angaben der USA. Aber: “Die Panamakanal-Behörde ist bereit, mit den zuständigen US-Beamten einen Dialog über die Durchfahrt von Kriegsschiffen aus diesem Land zu führen”, wurde weiter mitgeteilt. Das US-Außenministerium hatte zuvor erklärt, dass Schiffe der US-Regierung den Kanal nun gebührenfrei benutzen könnten.
Washington hatte Gebührenbefreiung behauptet
Von der angeblichen Befreiung von den Durchfahrtsgebühren hatte das State Departement nach heftiger Kritik aus Washington an der Verwaltung des Panamakanals berichtet. Die Regierung Panamas habe diese Zusage gemacht, erklärte das US-Außenministerium am Mittwoch (Ortszeit) auf X. Dadurch würden die USA Millionen Dollar sparen. Von panamaischer Seite hatte es zunächst keine Stellungnahme gegeben. US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt erklärt, die USA würden im Panamakanal nicht fair behandelt.
Zudem behauptet Trump, China betreibe die wichtige Wasserstraße in Mittelamerika. Sowohl Panama als auch China haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Panama steht jedoch unter erheblichem Druck, Zugeständnisse zu machen. Der Republikaner hat einen Militäreinsatz am Panamakanal nicht ausgeschlossen. Die Wasserstraße wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von den USA gebaut. Wie es für US-Handelsschiffe aussieht, blieb offen.
Am Wochenende war US-Außenminister Marco Rubio nach Panama gereist, um Trumps Anspruch auf Kontrolle über den Panamakanal zu unterstreichen. Dabei hatte er auch Chinas Einfluss auf die weltweite Wasserstraße als inakzeptabel moniert.
US-Verteidigungsminister nennt Panamakanal höchste Priorität
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth telefonierte indes am Mittwoch mit Panamas Sicherheitsminister Frank Ábrego. Hegseth habe betont, dass die Wahrung der nationalen Sicherheitsinteressen der USA “oberste Priorität” habe, hieß es in einer Mitteilung seines Ministeriums. Dazu gehöre, den ungehinderten Zugang zum Panamakanal zu sichern und ihn von ausländischer Einmischung freizuhalten.
Ábrego schrieb auf X, Hegseth werde im April Panama besuchen, erwähnte als Thema des Telefongesprächs jedoch nur die gemeinsamen Interessen der beiden Länder in Sicherheits- und Migrationsfragen.
Acabamos de mantener una reunión telefónica con el @SecDef Pete Hegseth, donde manifestamos el interés mutuo en cooperación técnica para garantizar la seguridad y contrarrestar las amenazas hemisféricas, narco-terroristas y de migración irregular.
— Frank Abrego (@frankabregom) February 4, 2025
También se acordó una visita…
Das Hongkonger Unternehmen Hutchison Ports PPC betreibt auf beiden Seiten des Kanals seit 1997 große Container-Terminals. Die Firma gehört einer reichen Hongkonger Familie. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass die Regierung in Peking auch über private chinesische Unternehmen ihren Einfluss auf Häfen und Schifffahrtsrouten ausbauen könnte. (APA/red)
Kommentare