Peinlicher Eklat um gestilltes Baby im Innsbrucker Gemeinderat
In welcher Welt Teile der Innsbrucker Gemeinderäte leben, zeigt der jüngste Eklat um das gestillte Baby der Grünen-Mandatarin Janine Bex. Sie wurde von ihren Kollegen im Gremium übelst beschimpft und jetzt sogar bei der Jugendwohlfahrt angezeigt.
Warum so wenige Frauen in der Politik sind? Weil es immer noch schwierig ist, Kinder und öffentliches Engagement unter einen Hut zu bringen. Die Geschichte um die grüne Gemeinderätin Janine Bex aus Innsbruck ist ein mehr als trauriges Beispiel für das Dilemma.
Als frisch gebackene Mama nahm Bex ihr Baby mit in die Gemeinderatssitzung. Und weil dem Säugling die Umgebung ziemlich egal war, machte er, was Säuglinge eben so machen. Mutter Janine gab ihm die Brust. Und weil sie vorher noch ein alkoholfreies Bier (“Hopfen fördert den Milchfluss”) getrunken hatte, flippten einige Kommunalpolitiker regelrecht aus. Besonders tat sich dabei Gerald Depaoli hervor, dessen Klub sich “Gerechtes Innsbruck” nennt: “Frauen mit Kind haben im Gemeinderat nichts verloren”, schimpfte der wichtige Politiker.
Als sich Janine Bex im Namen ihre hungrigen Buben rechtfertigen wollte, sei sie auch noch von SPÖ-Abgeordneten abgebügelt worden: “Ich wurde niedergeschrien”, sagt sie: “Dabei gibt es für Lokalpolitikerinnen weder Mutterschutz noch Karenzregeln. Ich muss das Kind mit in die Sitzungen nehmen oder mit dem Job aufhören.
Bürgermeister Willi: "Das war übergriffig und frauenfeindlich"
Inzwischen wurde die Gemeinderätin sogar bei der Jugendwohlfahrt angezeigt, weil sie ihren kleinen Buben in der Sitzung dabei hatte: “Das ist schon das zweite Mal, der erste Fall wurde aber fallen gelassen”, sagt Bex.
Immerhin: Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi sprach jetzt ein Machtwort: “Das war respektlos, übergriffig, frauenfeindlich und absolut unter der Gürtellinie”, nahm der Grüne seine Parteikollegin in Schutz.
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