Nächster Fail: Plagiatsvorwürfe nun auch wegen Baerbocks Buch
Der österreichische Plagiatsexperte Stefan Weber erhebt gegenüber der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock Plagiatsvorwürfe, nachdem er ihr neues Buch studiert hat. Weber hält fest: “Nun kommt zum Lebenslauf-Frisier-Fall Baerbock auch noch der Plagiatsfall Baerbock hinzu.”
Zwar hat die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock bis heute ihre Masterarbeit an der London School of Economics nicht öffentlich vorgelegt, auch ihre begonnene Doktorarbeit gibt Rätsel auf, dafür ist im Juni ihr Sachbuch “Jetzt. Wie wir unser Land erneuern” im Ullstein-Verlag erschienen. Ihr Werk enthält keine Quellen, ist aber auch keine wissenschaftliche Arbeit. Allerdings ist das – wie Plagiatsexperte Stefan Weber unterstreicht – “noch lange keine Legitimation für schwerwiegende Textplagiate.” Sein Urteil: “Nun kommt zum Lebenslauf-Frisier-Fall Baerbock auch noch der Plagiatsfall Baerbock hinzu. Und wenn man es genau nimmt, handelt es sich auch um mehrere Urheberrechtsverletzungen.”
Schlussfolgerungen zum Klimawandel, die andere wörtlich schon vorher gezogen haben
Das Buch, das, wie Baerbock erklärt, auf transkribierten Unterhaltungen mit dem Autor Michael Ebmeyer basiert, schafft neuerlich keine Klarheit über die akademischen Qualifikationen der grünen Kanzlerkandidatin, gewährt aber Einblicke in ihre Gedankenwelt, nur stammt nicht alles, was Baerbock da als ihre Gedankengänge darstellt, auch tatsächlich von ihr, wie Stefan Weber herausgefunden hat. Sie hat einiges wortwörtlich von anderen Personen und Quellen übernommen, ohne es auch anzuführen.
Das betrifft etwa Baerbocks Ausführungen über den Klimwandel: “Bereits 2010 hatte das US-Verteidigungsministerium den Klimawandel als Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA deklariert”, schreibt Baerbock. Und dann folgte jener Passus, den sie weitgehend wörtlich vom US-amerikanischen Politikwissenschaftler Michael T. Klare übernommen hat: “Die Betrachtung des Klimawandels als ‘Bedrohungsmultiplikator‘, der Rohstoff- und Gesellschaftskonflikte verschärfen kann, ist seither zu einem Eckpfeiler in der Strategie des Pentagons geworden. Seine Conclusio: Je fragiler ein Staat ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er besonders stark unter den Folgeerscheinungen der Erderwärmung leiden wird – also unter inneren Konflikten, humanitären Katastrophen und Migration. Das daraus entstehende Chaos könnte wiederum zu neuen Herausforderungen für das US-Militär führen, sei es durch humanitäre Hilfseinsätze oder Interventionen im Ausland.”
Michael T. Klare hatte genau das im Jahr 2019 unter dem Titel “Kriegstreiber Klimawandel” im Magazin „Internationale Politik“ veröffentlicht. Einziger nennenswerter Unterschied: Bei Klare wurde schon 2007 der Klimawandel als Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA entdeckt.
Wahlprogramm, Wikipedia, "Spiegel" als ungenannte Quellen
Ebenfalls nicht von Baerbock stammen mehrere mehrere Zeilen über die Folgen des Klimawandels “auf die gesamte Wertschöpfungskette von Unternehmen”. Die Ausführungen befinden sich weitgehend 1:1 beim Blog “Klimawandel – Challenge Accepted” des Verbands der Wirtschaft für Emissionshandel und Klimaschutz e. V.
Seitenweise wurden auch Passagen vom Wahlprogramm der Grünen abgeschrieben, wie Weber festhält, und an einer Stelle von Wikipedia. Bei ihrer pathetischen Schilderung über die EU-Osterweiterung wiederum hat Baerbock wiederum von der Bundeszentrale für politische Bildung abgeschrieben. Annalena Baerbocks Begeisterungsfähigkeit für Hochhäuser aus Holz schließlich speist sich aus dem Magazin “Spiegel”. Und: “Ein Absatz wurde aus einem von Annalena Baerbock und Robert Habeck gemeinsam verfassten Artikel plagiiert”, erklärt Stefan Weber – und fügt in Klammern hinzu: “weitere Analyse folgt”…
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