Die Einsatzmunition wurde im Zuge eines KIRAS-Forschungsprojekts ausführlich geprüft, sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Demnach habe die Munition eine höhere Energieabgabe im Körper, was eine geringere Durchschlagskraft bewirkt und die Hintergrundgefährdung reduziert. Dennoch gebe es keinen Unterschied bei den Wundkanälen – Verletzungen seien daher nicht schwerwiegender. Dennoch hätten die Geschosse genügend Durchschlagskraft, etwa bei Reifen. Außerdem verschließt sich der Pneu nicht wie bei den älteren Patronen, sondern lässt die Luft entweichen.

Bei der Studie wurden auch Organisationen wie Amnesty International (AI) oder der Verein “Neustart” eingebunden – “sie haben der Beschaffung zugestimmt”, so der Minister. Andreas Zembaty von Neustart legte Wert auf die Feststellung, dass er und seine Kollegin von AI nicht in ihrer Funktion bei den jeweiligen Organisationen, sondern als Menschenrechtsexperten mitgearbeitet hätten.

Munition bereits in anderen EU-Ländern im Einsatz

Die Munition sei bei Polizeidienststellen in Deutschland sowie in den Niederlanden und der Schweiz im Einsatz. Nehammer stellte klar, dass beim polizeilichen Einschreiten weiterhin auf Deeskalation gesetzt und eine Schussabgabe immer nur das letzte Mittel sein werde.

Zusätzlich wurde eine neue Trainingsmunition eingeführt. Diese ist nicht nur preiswerter, sondern auch bleifrei. Damit ist die toxische Belastung beim Üben geringer und die Munition umweltfreundlicher.

(APA/red.)

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und Kommandant der WEGA Ernst Albrecht im Rahmen der Vorführung der neuen Munition.APA/GEORG HOCHMUTH